Entlassungen, Inflation und die hohen Lebenshaltungskosten führen dazu, dass mehr ältere Arbeitnehmer weiter arbeiten wollen oder gar müssen. David Ellis nennt in seinem Beitrag auf finews.first fünf wichtige Punkte, wie ein «altersgerechter» Lebenslauf gestaltet werden sollte.


In dieser Rubrik nehmen Autorinnen und Autoren Stellung zu Wirtschafts- und Finanzthemen.


Das Alter kann positiv und negativ sein. Auf der einen Seite suchen Arbeitgeber erfahrene Kandidaten mit breit gefächerten Fähigkeiten. Auf der anderen Seite stellt das zunehmende Alter bei der Jobsuche zweifelsohne eine Herausforderung dar. Aber ältere Arbeitnehmer können durchaus auch Vorteile gegenüber jüngeren Kandidatinnen und Kandidaten haben, sofern sie einen sorgfältig ausgearbeiteten Lebenslauf vorlegen.

Denn: Ältere Argeitnehmende haben mehr Möglichkeiten, ihre Erfahrung zum Ausdruck zu bringen. Hier sind einige Tipps, wie man einen altersfreundlichen Lebenslauf zusammenstellen kann.

Erstens: Verwunderlich ist immer, wenn Kandidaten ihre Adresse auf ihrem Lebenslauf angeben. Unternehmen versenden heute keine Briefe mehr. Vielmehr erfolgt der Kontakt mittlerweile entweder per Telefon oder zumeist per Email; wenn nicht per SMS, Whatsapp oder gar Social Media. Eine Telefonnummer, Email und eine LinkedIn-URL genügen also. 

«Schlüsselwörter sind gezielt zu verwenden»

Zweitens: Die Ausführungen zu Ihrer Aus- und Weiterbildung sollten Sie knapp halten, um mehr Platz für detaillierte Informationen zu haben, die Ihre Fähigkeiten und Erfahrungen illustrieren. Referenz geben Sie nur an, wenn sie explizit erwünscht werden. Auf interessante Stellenausschreibungen melden sich oftmals mehrere Hundert Kandidatinnen und Kandidaten. Entsprechend ist es wichtig, einen Lebenslauf so zu gestalten, dass die Person dahinter relevant erscheint.

Besonders wichtig ist, dass das gewählte Bewerbungsformat leicht von sogenannten Bewerber-Tracking-Systemen (ATS) gescannt werden kann, welche die meisten Firmen heute verwenden, um CVs zu sichten. Schlüsselwörter rund um Ihre Fähigkeiten und Erfahrungen zu den Jobanforderungen sind entsprechend gezielt und stets am Anfang eines Textblocks zu platzieren.

«Personalstellen erwarten heute vor allem Nachweise,»

Drittens: Denken Sie daran, dass ein Lebenslauf ein Marketingdokument ist, keine Biografie. Jemand mag vielleicht jahrzehntelange Erfahrung haben, doch am Ende zählt nur, was man in den letzten fünf bis zehn Jahren in seiner Berufskarriere gemacht hat. Das interessiert die Personalabteilungen mehr als was jemand zu einer Organisation beigetragen hat. Zentral ist natürlich, wie lange man jeweils bei einem Unternehmen gearbeitet hat. Dabei spielt es auch eine Rolle, ob man aufzeigen kann, dass man über die Jahre mehr Verantwortung respektive zusätzliche Funktionen übernehmen konnte. 

Viertens: Erfahrungen im Job sind schön und gut. Doch Personalstellen erwarten heute vor allem Nachweise, welche Fähigkeiten jemand besitzt und warum man für die jeweilige Stelle qualifziert respektive prädestiniert ist. Kenntnisse im Umgang mit der IT und Software-Tools sind von Vorteil, aber längst eine Selbstverständlichkeit, insbesondere im Wettbewerb mit jüngeren Kandidatinnen und Kandidaten.

Achten Sie vor allem darauf, dass Sie keine elementaren IT-Kenntnisse hervorheben, die sie letztlich als jemanden einstufen, der mit der aktuellen digitalen Landschaft gar nicht so vertraut ist. Zentral sind eine Affinität für CRM-Systeme sowie neuerdings für Künstliche Intelligenz (KI).

«Ein Profil auf dieser Plattform ist heute ein Muss»

Fünftens: LinkedIn ist oft die erste Station von Personalabteilungen und Vorgesetzten, um mehr Informationen über einen Kandidaten oder eine Kandidatin zu finden. Ein Profil auf dieser Plattform ist heute ein Muss. Darüber hinaus raten Experten, ein LinkedIn-Profil zu konstruieren, das den Lebenslauf ergänzt und nicht einfach integral abbildet. Unter diesen Prämissen könnnte ein Profil zum Beispiel eine Zusammenfassung oder Beispiele der bisher geleisteten Arbeiten enthalten. Empfehlungen aus Ihrem persönlichen Netzwerk sind auf Ihrem Profil als Referenzen ebenfalls nützlich.

Darüber hinaus sollte die Berufserfahrung auf LinkedIn mit Details über die eigenen  Leistungen und Verantwortlichkeiten geschmückt werden. Andere Soziale Plattform lassen sich in einzelnen Fällen durchaus auch verwenden: Instagram etwa für Fotografen, X für Medienfachleute und – sofern vorhanden – die eigene, persönliche Website, sofern sie professionelle Arbeiten oder Engagements illustriert.


David Ellis ist Vice President, Global TA Transformation und Senior Client Partner für Nordamerika bei Korn Kerry. Er ist Berater für Talentakquise und Talentmanagement, der seit mehr als 15 Jahren mit Unternehmen aus verschiedenen Branchen in Asien-Pazifik, Europa und Nordamerika zusammenarbeitet. Er hat einen Bachelor of Communications von der Auckland University of Technology, Neuseeland, und einen Master of Management (HR Management) von der Massey University, Neuseeland.


Bisherige Texte von: Rudi BogniRolf BanzWerner VogtWalter WittmannAlfred Mettler, Robert HolzachCraig MurrayDavid ZollingerArthur BolligerBeat KappelerChris RoweStefan GerlachMarc Lussy, Nuno FernandesRichard EggerDieter RuloffMarco BargelSteve HankeUrs Schoettli, Maurice PedergnanaStefan Kreuzkamp, Oliver BussmannMichael BenzAlbert Steck, Martin DahindenThomas FedierAlfred MettlerBrigitte Strebel, Mirjam Staub-Bisang, Kim IskyanStephen DoverDenise Kenyon-RouvinezChristian DreyerKinan Khadam-Al-JameRobert HemmiAnton AffentrangerYves Mirabaud, Hans-Martin KrausGérard Guerdat, Mario BassiStephen ThariyanDan SteinbockRino BoriniBert FlossbachMichael HasenstabGuido SchillingWerner E. RutschDorte Bech Vizard, Maya BhandariJean TiroleHans Jakob RothMarco Martinelli, Thomas Sutter, Tom King, Werner PeyerThomas KupferPeter Kurer, Arturo Bris, Frédéric Papp, James Syme, Dennis Larsen, Bernd Kramer, Armin JansNicolas Roth, Hans Ulrich Jost, Patrick Hunger, Fabrizio QuirighettiClaire Shaw, Peter FanconiAlex Wolf, Dan Steinbock, Patrick Scheurle, Sandro Occhilupo, Will Ballard, Nicholas Yeo, Claude-Alain Margelisch, Jean-François Hirschel, Jens Pongratz, Samuel Gerber, Philipp Weckherlin, Anne Richards, Antoni Trenchev, Benoit Barbereau, Pascal R. Bersier, Shaul Lifshitz, Ana Botín, Martin Gilbert, Jesper Koll, Ingo Rauser, Carlo Capaul, Markus Winkler, Thomas Steinemann, Christina Böck, Guillaume Compeyron, Miro Zivkovic, Alexander F. Wagner, Eric Heymann, Christoph Sax, Felix Brem, Jochen Möbert, Jacques-Aurélien Marcireau, Ursula Finsterwald, Michel Longhini, Stefan Blum, Nicolas Ramelet, Søren Bjønness, Gilles Prince, Shanu Hinduja, Salman Ahmed, Peter van der Welle, Ken Orchard, Christian Gast, Jürgen Braunstein, Jeffrey Vögeli, Fiona Frick, Stefan Schneider, Matthias Hunn, Andreas Vetsch, Mark Hawtin, Fabiana Fedeli, Kim Fournais, Carole Millet, Swetha Ramachandran, Thomas Stucki, Neil Shearing, Tom Naratil, Oliver Berger, Robert Sharps, Tobias Müller, Florian Wicki, Jean Keller, Niels Lan Doky, Johnny El Hachem, Judith Basad, Katharina Bart, Thorsten Polleit, Peter Schmid, Karam Hinduja, Zsolt Kohalmi, Raphaël Surber, Santosh Brivio, Mark Urquhart, Olivier Kessler, Bruno Capone, Peter Hody, Agniszka Walorska, Thomas Müller, Ebrahim Attarzadeh, Marcel Hostettler, Hui Zhang, Angela Agostini, Guy de Blonay, Tatjana Greil Castro, Jean-Baptiste Berthon, Dietrich Grönemeyer, Mobeen Tahir, Didier Saint-Georges, Serge Tabachnik, Vega Ibanez, David Folkerts-Landau, Andreas Ita, Michael Welti, Mihkel Vitsur, Roman Balzan, Todd Saligman, Christian Kälin, Stuart Dunbar, Carina Schaurte, Birte Orth-Freese, Gun Woo, Lamara von Albertini, Ramon Vogt, Andrea Hoffmann, Niccolò Garzelli, Darren Williams, Benjamin Böhner, Mike Judith, Jared Cook, Henk Grootveld, Roman Gaus, Nicolas Faller, Anna Stünzi, Thomas Höhne-Sparborth, Fabrizio Pagani, Ralph Ebert, Guy de Blonay, Jan Boudewijns, Sean Hagerty, Alina Donets, Sébastien Galy, Roman von Ah, Fernando Fernández, Georg von Wyss, Stefan Bannwart, Andreas Britt, Frédéric Leroux, Nick Platjouw, Rolando Grandi, Philipp Kaupke, Gérard Piasko, Brad Slingerlend, Dieter Wermuth, Grégoire Bordier, Thomas Signer, Gianluca Gerosa, Michael Bornhäusser, Christine Houston, Manuel Romera Robles, Fabian Käslin, Claudia Kraaz, Marco Huwiler, Lukas Zihlmann, Sherif Mamdouh, Harald Preissler, Taimur Hyat, Philipp Cottier, Andreas Herrmann, Camille Vial, Marcus Hüttinger, Ralph Ebert, Serge Beck, Alannah Beer, Stéphane Monier, Ashley Semmens, Lars Jaeger, Shanna Strauss-Frank, Bertrand Binggeli, Marionna Wegenstein, George Muzinich, Jian Shi Cortesi, Razan Nasser, Nicolas Forest, Jörg Rütschi, Reto Jauch, Bernardo Brunschwiler, Charles-Henry Monchau, Nicolas Ramelet, Philip Adler, Ha Duong, Teodoro Cocca, Beat Wittmann, Jan Brzezek, Florin Baeriswyl, Nicolas Mousset, Beat Weiss, Pascal Mischler, Andrew Isbester, Konrad Hummler, Jan Beckers, Martin Velten, Katharine Neiss, Claude Baumann, Daniel Roarty, Kubilaqy Yalcin, Robert Almeida, Karin M. Klossek, Marc Taverner, Charlie T. Munger, Daniel Kobler, Patrick Stauber, Colin Vidal, Anna Rosenberg, Judith Wallenstein, Adriano Lucatelli, Daniel Goleman, Val Olson, Brice Prunas, Brigitte Kaps, Frances Weir, Luis Maldonado, Francesco Mandalà, Francesco Magistra, Nadège Lesueur-Pène, Massimo Pedrazzini und Eric Sarasin