UBS verliert Krone als wertvollste kontinentaleuropäische Bank
Die Aktienkursverluste seit Beginn er Zoll-Turbulenzen am 2. April haben den Marktwert der UBS stärker schrumpfen lassen als andere europäische Wettbewerber. Bei der Marktkapitalisierung wurde die Schweizer Grossbank nun von Santander überholt.
Seit der Verhängung der Importzölle durch US-Präsident Donald Trump am 2. April haben die Aktien der UBS rund 14 Prozent an Wert verloren. Demgegenüber hat die spanische Santander nur um etwa 5 Prozent abgegeben.
Zum Börsenschluss am Mittwoch betrug die Marktkapitalisierung von Santander damit rund 91,3 Milliarden Euro. Die UBS kam es zum gestrigen Handelsschluss umgerechnet auf eine Marktkapitalisierung von rund 85,7 Milliarden Euro (99,37 Milliarden Dollar). Mitte Februar hatte dieser Wert noch bei fast 120 Milliarden Euro gelegen.
Alter Hauptsitz von Santander in Santander (Bild: finews)
Damit hat Santander die UBS als wertvollste Bank Kontinentaleuropas überholt. Dahinter folgen in der Rangliste die französische BNP Paribas (80,9 Milliarden Euro) und die italienische UniCredit (78,9 Milliarden Euro). Die HSBC bleibt mit einem Marktwert von 137,8 Milliarden britischen Pfund die wertvollste Bank Europas, inklusive Grossbritannien.
Das sich der Aktienkurs der UBS deutlich schlechter entwickelt hat als andere europäischen Wettbewerber hat Analysten zufolge verschiedene Gründe. So sei die Schweizer Bank «deutlich stärker als andere europäische Banken vom US-Markt abhängig», sagte Morningstar-Analyst Johann Scholtz gegenüber der «Financial Times» (Artikel bezahlpflichtig). Rund ein Drittel der Erträge würden aus den USA stammen.
«Die UBS ist sehr marktabhängig - mehr als der Durchschnitt der europäischen Banken», betont auch Andreas Venditti von Vontobel «Und sie ist auch globaler diversifiziert als ihre Konkurrenten, was nicht hilfreich ist, wenn man von einer anhaltenden De-Globalisierung und geopolitischen Spannungen ausgeht.»
Zudem sei die «anhaltende Regulierungsdebatte» in der Schweiz der Hauptgrund für die jüngste Underperformance von UBS im Vergleich zu europäischen und amerikanischen Konkurrenten, so Venditti weiter.
Im Gegensatz dazu hatte Santander einen guten Lauf beim Aktienkurs. Seit Januar hat der Kurs um mehr als ein Drittel zugelegt. Laut CEO Ana Botín habe der Markt «den Wert der Gruppe und die Stärke unseres Modells» erkannt.