Das Frühsommergewitter hat sich verzogen, die Stimmung am Kryptomarkt ist wieder besser. Nächste Woche soll die endgültige Zulassung der Ethereum Spot ETFs kommen. Der Schweizer Kryptospezialist Rino Borini erklärt, weshalb der Entscheid so wichtig ist. 

Das Interesse an Ethereum hat in den vergangenen Tagen markant zugenommen. Zumindest wenn man den Trend-Daten von GoogleTrend-Daten von Google glauben will. So verzeichnete die Suchanfrage nach der Kryptowährung global einen markanten Anstieg.

Dies kommt nicht von ungefähr. Kommende Woche, genauer gesagt am Dienstag, soll die endgültige Zulassung der Ethereum Spot ETFs in den USA kommen. Offiziell bestätigt ist dies nicht.

Laut Insidern soll die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC aber die Anträge von mindestens drei der acht Vermögensverwalter vorläufig genehmigt haben, die das Produkt anbieten wollen. Dies berichtet die Nachrichtenagentur «Reuters». 

Ritterschlag für Ethereum

Laut dem Zürcher Kryptospezialisten Rino Borini käme dies «einem Ritterschlag für Ethereum» gleich, wie er gegenüber finews.ch sagte: «Investoren werden sich mit den Ethereum ETFs neue Möglichkeiten bieten, zu diversifizieren.»

Und dem Markt würde dies neue Impulse verleihen, die er derzeit gut gebrauchen könnte. Denn aktuell herrscht alles andere als Euphorie bei den Händlern. Bitcoin und Co. haben in den vergangenen Wochen um bis zu 20 Prozent an Wert verloren. Borini spricht von einer Marktkorrektur. Zudem hat das Bitcoin-Halving im vergangenen Frühjahr einigen Minern zugesetzt; sie erzielen zum Teil seither bis zu 50 Prozent weniger Einnahmen. «Es war ein heftiges Frühsommergewitter», sagt Borini.

Hoffen auf US-Zinsentscheid

Dieses hat sich zwar mittlerweile wieder verzogen, doch eitel Sonnenschein herrscht noch nicht – auch bei Schweizer Händlern. Dies könnte sich nun mit der definitiven Zulassung der Ethereum Spot ETFs in der kommenden Woche ändern.

Schon die Markteinführung der Spot Bitcoin ETFs in den USA hat weltweit für Aufsehen gesorgt. Die börsengehandelten Fonds haben innerhalb der ersten Tage alle Rekorde gebrochen und mehr Kapital angezogen als erwartet. Ähnliches erhofft man sich nun auch von den Ethereum ETFs. «Bis wir Nettozuflüsse im grösseren Stil erleben, wird es erfahrungsgemäss allerdings noch ein paar Wochen gehen», erläutert Borini. Dies hängt unter anderem auch mit den regulatorischen Bestimmungen zusammen.

Zudem wird generell für den Kryptomarkt entscheidend sein, ob die US-Notenbank sich zu einer Zinssenkung in diesem Jahr durchringen kann. «Je tiefer die Zinsen sind, desto attraktiver werden Risikoanlagen. Insofern wäre ein erneuter Hinausschub einer Zinssenkung eine Hiobsbotschaft für die Kryptobranche», sagt Borini.

Dann würde wohl auch der Stimulus durch die endgültige Zulassung der Ethereum Spot ETFs schnell verpuffen.