Die Finanzmarktaufsicht zieht dem Genfer Startup den Stecker. Und nutzt die Gelegenheit, für eine schärfere Regulierung zu werben, welche Kundengelder besser schützen soll.

Minus ein Fintech. Die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) hat am Dienstag den Konkurs über Swiss4.0 (das sich selber als Swiss4 bezeichnet) eröffnet und Valfor Avocats Sàrl als Liquidatorin eingesetzt. «Diese Massnahme wurde notwendig, da die begründete Besorgnis der Überschuldung sowie ernsthafter Liquiditätsprobleme beim Institut besteht», schreibt die Finma in ihrem Communiqué.

Man habe das Fintech-Institut eng beaufsichtigt und frühzeitig Massnahmen verlangt, um die finanzielle Situation des Startup zu verbessern, ist der Mitteilung weiter zu entnehmen. Doch sei das Unternehmen nicht in der Lage gewesen, adäquate Massnahmen innert angemessener Frist erfolgreich umzusetzen. 

Kundengelder sind weder privilegiert noch geschützt

Die 2020 gegründete und 2022 von der Finma lizenzierte Genfer Swiss4 ist ein sogenanntes Micro-Startup mit rund 250 Kunden. Der Gesetzgeber habe die aufsichtsrechtlichen Anforderungen an die Fintech-Bewilligung absichtlich tief gehalten, so dass neue Geschäftsmodelle mit tieferer Zugangshürde umgesetzt werden könnten, erläutert die Finma. Die Konsequenz: «Entsprechend erhöht ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass sich im laufenden Betrieb zeigt, dass ein Geschäftsmodell nicht erfolgreich betrieben werden kann.»

Die Finma hält weiter (wohl mit einem bedauernden Unterton) fest, dass Kundengelder im Konkurs eines Fintech-Instituts weder privilegiert noch durch eine Einlagensicherung geschützt sind. Die Behörde setze sich innerhalb des Projekts zur Anpassung des Finanzmarktrechts für innovative Geschäftsmodelle der Finanzinstitute (eine Vorlage dazu soll 2025 in die Vernehmlassung geschickt werden) dafür ein, dass die Kundengelder bei einem Ausfall eines solchen Instituts einen angemessenen Schutz genössen.

Die Liste der von der Finma erteilten Fintech-Bewilligungen ist kurz. Sie umfasst nun nur noch vier Namen.