Noelle Dettwyler: «Private Markets werden immer zugänglicher»
Alternative und digitale Investments, keine Powerpoint-Schlachten: Noëlle Dettwyler erklärt im Interview mit finews.ch, wie sich der AssetRush vom klassischen Finanzkongress emanzipiert – und warum auch traditionelle Player mittlerweile sehr genau hinschauen.
Frau Dettwyler, Sie sind die leitende Organisatorin des AssetRush. Worum geht es eigentlich bei diesem Anlass genau?
AssetRush ist das Gegenprogramm zum klassischen Konferenzmarathon – keine endlosen Panels, keine langatmigen Powerpoint-Vorträge. Stattdessen treffen hier alternative, digitale und traditionelle Investments in kompakten, pointierten Pitches aufeinander. Wir bringen die spannendsten Akteure der Branche zusammen – von innovativen Newcomern bis zu etablierten Playern. Das Format ist schnell, fokussiert und inspirierend – ideal für alle, die keine Zeit für langatmige Standardformate haben, sondern frische Ideen, neue Perspektiven und echte Investmentimpulse suchen. Wir wollen aufzeigen, wohin sich der Markt bewegt – und wer ihn in Zukunft mitgestaltet.
Sie haben Ende März den Special Award von Swiss Derivatives erhalten: Glückwunsch dazu!
Das war für uns eine grosse Freude – und ehrlich gesagt auch eine schöne Bestätigung. AssetRush lebt von einem Team, das mit viel Herzblut, Tempo und Offenheit an einem Format arbeitet, das es so in der Finanzbranche kaum gibt. Dass wir dafür mit dem Special Award von Swiss Derivatives ausgezeichnet wurden, nehmen wir als Ansporn – und als Zeichen, dass es sich lohnt, neue Wege zu gehen. Am Ende ist es der Mix aus Inhalt, Dynamik und Persönlichkeit, der AssetRush ausmacht – und das gelingt nur im Team.
Im Mai führen Sie den Anlass zum neunten Mal in Zürich durch. Können Sie bereits einige herausragende Teilnehmer und Speaker nennen?
Absolut. AssetRush ist der Treffpunkt für alle, die in der Finanzwelt etwas bewegen wollen. In diesem Jahr bringen wir eine spannende Mischung auf die Bühne: etablierte Namen wie EY, Goldman Sachs, Citi, ISP und Vontobel stehen Seite an Seite mit aufstrebenden Akteuren wie Danubian Research, Blockstone Capital und Tenity. Genau dieser Mix aus Erfahrung und Innovation, aus Tradition und frischen Ideen, macht AssetRush so besonders – und sorgt hoffentlich für viel Spannung im Raum.
Die Initiative für den Anlass ist ja bei GenTwo entstanden. Jetzt tritt der AssetRush aber selbständig auf. Kann man hier eine gewisse Emanzipation erahnen?
Die Wurzeln von AssetRush liegen bei GenTwo, das ist richtig – aber das Format hat sich seither deutlich weiterentwickelt. Heute steht AssetRush auf eigenen Beinen: als Plattform mit eigenem Profil, eigener Dynamik und einer klaren Vision. Es geht nicht mehr nur darum, Innovationen zu zeigen, sondern aktiv Impulse zu setzen – quer durch die Branche. Dieser Weg hin zu mehr Eigenständigkeit ist ganz bewusst gewählt – und wird von einem starken Netzwerk getragen, das über die ursprüngliche Initiative längst hinausgewachsen ist.
Was hat Sie persönlich an der Entwicklung von AssetRush am meisten fasziniert?
Für mich war es vor allem der enorme Freiraum, etwas wirklich Neues zu schaffen. AssetRush ist nicht an klassische Formate oder Denkweisen gebunden – und genau das macht die Entwicklung so faszinierend. Es ist ein Ort, an dem man konzeptionell wie inhaltlich mutig denken darf, an dem Ideen ungefiltert aufeinandertreffen und Neues entstehen kann. Diese Offenheit – gepaart mit der Energie der Menschen, die dabei sind – verleiht dem Format eine ganz eigene Dynamik.
Was begeistert Sie an innovativen Investmentprodukten und wie sehen Sie die Nachfrage nach Diversifikation, besonders bei jüngeren Investoren?
Jüngere Investoren ticken anders – und das ist spannend. Sie hinterfragen klassische Anlagekonzepte, denken stärker in Themen als in Anlageklassen und wollen mehr als nur Rendite: Sie suchen Investments, die zu ihren Überzeugungen und ihrem Lebensstil passen. Ob Nachhaltigkeit, digitale Assets, Technologie oder Impact – sie erwarten Substanz, Transparenz und eine Story, die sie persönlich anspricht. Vertrauen entsteht für sie nicht nur über Zahlen, sondern über Relevanz. Innovative Investmentlösungen setzen genau hier an: Sie machen den Markt zugänglicher, flexibler und individueller – und sprechen eine Generation an, die nicht nur investieren, sondern mitgestalten will.
Wie reagiert die traditionellere Finanzindustrie auf den AssetRush?
Am Anfang? Da überwog durchaus die Skepsis. Doch inzwischen spüren wir ein deutlich wachsendes Interesse. Immer mehr etablierte Akteure erkennen, dass sie sich bewegen müssen, wenn sie auch morgen noch relevant sein wollen. AssetRush schafft genau diesen Brückenschlag – zwischen traditionellen Investoren und der Zukunft des Investierens. Und das Feedback ist eindeutig: Wer heute nicht hinschaut, riskiert, morgen den Anschluss zu verlieren.
Welche aktuellen Entwicklungen in der Schweizer Finanzlandschaft finden Sie besonders spannend, insbesondere im Bereich alternativer Investments und innovativer Anlagemöglichkeiten?
Es tut sich gerade unglaublich viel. Tokenisierte Assets sind nicht mehr nur Theorie, sondern Praxis. AMCs bieten eine nie dagewesene Flexibilität, und Private Markets werden immer zugänglicher. Dazu kommt ESG – nicht mehr nur ein Buzzword, sondern Standard. Und die Digitalisierung? Sie sorgt dafür, dass Dinge, die früher kompliziert waren, heute skalierbar und investorenfreundlich sind. Kurz gesagt: Es ist eine aufregende Zeit, um in dieser Branche zu sein!
Noëlle Dettwyler ist Head of AssetRush und für die Organisation des Anlasses verantwortlich. Die studierte Betriebswirtin bringt langjährige Erfahrung in der Finanz- und Eventbranche mit und hat das Format AssetRush massgeblich mitgeprägt. Zuvor war sie unter anderem bei Vontobel tätig.
finews.ch ist Medienpartner des nächsten AssetRush, der am 14. Mai in Kaufleuten in Zürich stattfindet. Als Leserin oder Leser erhalten Sie mit -10 Prozent Rabatt auf Ihr Ticket (Discount-Code YFXRP6T). Melden Sie sich jetzt an unter https://www.assetrush.com/assetrush-zurich-2025