Das Vermögen wird heutzutage zunehmend digital abgebildet. Nicht nur bei der Vermögensverwaltung, in Online-Anlageportalen oder im stets zuverlässigen Bloomberg-Terminal, sondern auch bei den Vermögenswerten selbst, wie Marc Taverner in seinem Beitrag auf finews.first schreibt.


In dieser Rubrik nehmen Autorinnen und Autoren Stellung zu Wirtschafts- und Finanzthemen.


Manche nennen sie «moderne» Vermögen, andere «digitale Vermögen», alle spiegeln sie dieselbe Realität wider: Ein zunehmender Anteil erfolgreicher und rentabler Portfolios umfasst digitale Vermögenswerte. Sie werden auch als Krypto-Assets und Krypto-Währungen bezeichnet und sind oft durch ihre spezifischen Anlageklassen bekannt: Bitcoin, Ethereum, USDC, Tether und andere.

Als Krypto-Assets aufkamen, war der direkte Kauf die erste und einzige Möglichkeit, sie in einem Portfolio zu integrieren. Angesichts der Komplexität der Eröffnung eines Wallet für Krypto-Währungen oder der Suche nach einem in ihrem Land zugelassenen OTC-Anbieter hielten sich viele intelligente Anlegerinnen und Anleger vom Markt fern und warteten auf seine Reife.

«Ob digital oder physisch, die Anleger wollen ihr Vermögen bei europäischen Banken anlegen»

Als die Preise stiegen, wurde eine zunehmend grössere Anzahl Finanzprodukte lanciert, wobei nicht alle die Marktreife erreichten. Während den amerikanischen ETF-Anmeldungen (gegenüber der stets etwas konservativen Securities and Exchange Commission, SEC) viel Aufmerksamkeit geschenkt wird, ist Europa da bereits um Jahre voraus. In Europa gibt es bereits mehrere Produkte, die speziell für Privatanleger, Family Offices und sogar Pensionskasse entwickelt wurden, die in Krypto-Assets diversifizieren möchten.

Dies spiegelt den klaren Vorsprung unseres Kontinents bei der Regulierung und Verwaltung von digitalem Vermögen wider. Obwohl Europa mit anderen Rechtsordnungen wie den Vereinigten Arabischen Emiraten, Hongkong und Singapur konkurriert, bleibt die Nachfrage nach in Europa lizenzierten Produkten bestehen.

Ob digital oder physisch, die Anleger wollen ihr Vermögen bei europäischen Banken anlegen. In vielen Fällen gehen sie sogar noch einen Schritt weiter – sie wollen, dass ihre Vermögenswerte und Produkte (ganz zu schweigen von ihren Finanzdienstleistern) in der Schweiz lizenziert und reguliert sind. Die Schweiz hat sich zu einem Modell für lizenzierte, regulierte Krypto-Anlagen entwickelt.

«Es überrascht nicht, dass diese Unternehmen in der Schweiz ansässig sind»

Obwohl sie nicht Teil der EU ist, stellt ihr Ansatz das dar, was die EU als ideales Ergebnis bei der Umsetzung von MiCA interpretieren könnte.
Der Ansatz der Schweiz ist besonders interessant, da sie nicht Teil der EU ist, sondern vielmehr der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht Finma untersteht. Die Finma, ist insofern einzigartig, als sie ein gesundes, angemessen reguliertes und sich selbst kontrollierendes Umfeld geschaffen hat, das es verantwortungsbewussten Akteuren ermöglicht, Finanzprodukte in Krypto-Assets zu entwickeln.

Es überrascht nicht, dass die Unternehmen, die die Digitalisierung von Anlagen vorantreiben, in der Schweiz ansässig sind. Die Firma One hat eine Plattform für die Erstellung aktiver verwalteter Zertifikate, auch für Bitcoin, lanciert, die den Zeitrahmen für die Lancierung von Jahren auf Wochen verkürzt. Dies ermöglicht es lizenzierten Anbietern wie uns, Möglichkeiten für Krypto-Anlagen zu schaffen, die es in anderen Märkten nicht gibt. Dies deckt sich mit dem kontinentalen Interesse an Produkten wie dem Bitcoin-ETP von Fidelity.

«Nach der Genehmigung der MiCA sind nun alle Augen auf deren Umsetzung gerichtet»

Ursprünglich in Frankfurt lanciert, ist er auch an der Zürcher Börse SIX zu Hause. Ganz zu schweigen von der Weitsicht herausragender Schweizer Privatbanken, die sich schon früh mit Krypto-Assets auseinandergesetzt und eine führende Rolle eingenommen haben, wodurch sich die Schweiz als erste Adresse für digitales Vermögen etabliert hat.

Mit der Wegleitung der Finma und dem gesunden Ökosystem von lizenzierten Krypto-Asset-Anbietern sind die Anleger hier in der Schweiz gut gerüstet, um digitales Vermögen zu erkunden. Da die Schweizer Aufsichtsbehörden zudem einen offiziellen Rahmen geschaffen haben, in dem Unternehmen, Dienstleister und Handelsplattformen legal agieren können, haben Anleger mehr Vertrauen, sich ohne Angst mit diesen Anlageklassen und Produkten zu beschäftigen. In der Tat haben wir unsere Firma hier gegründet. Es gibt keinen anderen Standort als die Schweiz, an dem wir hätten starten können.

Nach der Genehmigung der MiCA sind nun alle Augen auf deren Umsetzung gerichtet. Und wenn Europa der Welt zeigen will, wie regulierte Krypto-Asset-Märkte aussehen, dann ist die Schweiz die Musterschülerin. Ihr Ansatz für lizenzierte Investitionen in diese digitalen Vermögenswerte setzt einen Standard, den Länder in ganz Europa anstreben können, wenn sie wollen, dass die Investitionen ihrer Bürger in Krypto-Assets reguliert und geschützt bleiben.


Marc Taverner ist CEO und Mitgründer von XEROF, einem Schweizer Finanzunternehmen, das sich auf Krypto-Assets spezialisiert hat und institutionelle Dienstleistungen für digitale und Fiat-Währungen anbietet, darunter grenzüberschreitende Abwicklung, Währungsumtausch, OTC-Brokerage, Vermögensverwahrung und reibungslose Zahlungen. Es wurde 2020 gegründet. Zuletzt leitete Tavernier INATBA, einen Multi-Stakeholder-Blockchain-Handelsverband, der von der Europäischen Kommission und Abu Dhabi Global Market unterstützt wird. Ausserdem war er Mitglied des Management-Teams von Bitfury, einem der ersten europäischen Einhorn-Krypto-Asset-Unternehmen.


Bisherige Texte von: Rudi BogniRolf BanzWerner VogtWalter WittmannAlfred Mettler, Robert HolzachCraig MurrayDavid ZollingerArthur BolligerBeat KappelerChris RoweStefan GerlachMarc Lussy, Nuno FernandesRichard EggerDieter RuloffMarco BargelSteve HankeUrs Schoettli, Maurice PedergnanaStefan Kreuzkamp, Oliver BussmannMichael BenzAlbert Steck, Martin DahindenThomas FedierAlfred MettlerBrigitte Strebel, Mirjam Staub-Bisang, Kim IskyanStephen DoverDenise Kenyon-RouvinezChristian DreyerKinan Khadam-Al-JameRobert HemmiAnton AffentrangerYves Mirabaud, Hans-Martin KrausGérard Guerdat, Mario BassiStephen ThariyanDan SteinbockRino BoriniBert FlossbachMichael HasenstabGuido SchillingWerner E. RutschDorte Bech VizardAdriano B. Lucatelli, Maya BhandariJean TiroleHans Jakob RothMarco Martinelli, Thomas Sutter, Tom King, Werner PeyerThomas KupferPeter Kurer, Arturo Bris, Frédéric Papp, James Syme, Dennis Larsen, Bernd Kramer, Armin JansNicolas Roth, Hans Ulrich Jost, Patrick Hunger, Fabrizio QuirighettiClaire Shaw, Peter FanconiAlex Wolf, Dan Steinbock, Patrick Scheurle, Sandro Occhilupo, Will Ballard, Nicholas Yeo, Claude-Alain Margelisch, Jean-François Hirschel, Jens Pongratz, Samuel Gerber, Philipp Weckherlin, Anne Richards, Antoni Trenchev, Benoit Barbereau, Pascal R. Bersier, Shaul Lifshitz, Ana Botín, Martin Gilbert, Jesper Koll, Ingo Rauser, Carlo Capaul, Markus Winkler, Thomas Steinemann, Christina Böck, Guillaume Compeyron, Miro Zivkovic, Alexander F. Wagner, Eric Heymann, Christoph Sax, Felix Brem, Jochen Möbert, Jacques-Aurélien Marcireau, Ursula Finsterwald, Michel Longhini, Stefan Blum, Nicolas Ramelet, Søren Bjønness, Gilles Prince, Shanu Hinduja, Salman Ahmed, Peter van der Welle, Ken Orchard, Christian Gast, Jürgen Braunstein, Jeffrey Vögeli, Fiona Frick, Stefan Schneider, Matthias Hunn, Andreas Vetsch, Mark Hawtin, Fabiana Fedeli, Kim Fournais, Carole Millet, Swetha Ramachandran, Thomas Stucki, Neil Shearing, Tom Naratil, Oliver Berger, Robert Sharps, Tobias Müller, Florian Wicki, Jean Keller, Niels Lan Doky, Johnny El Hachem, Judith Basad, Katharina Bart, Thorsten Polleit, Peter Schmid, Karam Hinduja, Zsolt Kohalmi, Raphaël Surber, Santosh Brivio, Mark Urquhart, Olivier Kessler, Bruno Capone, Peter Hody, Agniszka Walorska, Thomas Müller, Ebrahim Attarzadeh, Marcel Hostettler, Hui Zhang, Angela Agostini, Guy de Blonay, Tatjana Greil Castro, Jean-Baptiste Berthon, Dietrich Grönemeyer, Mobeen Tahir, Didier Saint-Georges, Serge Tabachnik, Vega Ibanez, David Folkerts-Landau, Andreas Ita, Michael Welti, Mihkel Vitsur, Roman Balzan, Todd Saligman, Christian Kälin, Stuart Dunbar, Carina Schaurte, Birte Orth-Freese, Gun Woo, Lamara von Albertini, Ramon Vogt, Andrea Hoffmann, Niccolò Garzelli, Darren Williams, Benjamin Böhner, Mike Judith, Jared Cook, Henk Grootveld, Roman Gaus, Nicolas Faller, Anna Stünzi, Thomas Höhne-Sparborth, Fabrizio Pagani, Ralph Ebert, Guy de Blonay, Jan Boudewijns, Sean Hagerty, Alina Donets, Sébastien Galy, Roman von Ah, Fernando Fernández, Georg von Wyss, Stefan Bannwart, Andreas Britt, Frédéric Leroux, Nick Platjouw, Rolando Grandi, Philipp Kaupke, Gérard Piasko, Brad Slingerlend, Dieter Wermuth, Grégoire Bordier, Thomas Signer, Gianluca Gerosa, Michael Bornhäusser, Christine Houston, Manuel Romera Robles, Fabian Käslin, Claudia Kraaz, Marco Huwiler, Lukas Zihlmann, Nadège Lesueur-Pène, Sherif Mamdouh, Harald Preissler, Taimur Hyat, Philipp Cottier, Andreas Herrmann, Camille Vial, Marcus Hüttinger, Ralph Ebert, Serge Beck, Alannah Beer, Stéphane Monier, Ashley Semmens, Lars Jaeger, Shanna Strauss-Frank, Bertrand Binggeli, Marionna Wegenstein, George Muzinich, Jian Shi Cortesi, Razan Nasser, Nicolas Forest, Jörg Rütschi, Reto Jauch, Bernardo Brunschwiler, Charles-Henry Monchau, Nicolas Ramelet, Philip Adler, Brigitte Kaps, Ha Duong, Teodoro Cocca, Beat Wittmann, Jan Brzezek, Florin Baeriswyl, Nicolas Mousset, Beat Weiss, Pascal Mischler, Andrew Isbester, Konrad Hummler, Jan Beckers, Martin Velten, Katharine Neiss, Claude Baumann, Daniel Roarty, Kubilaqy Yalcin, Robert Almeida und Karin M. Klossek.