Diese Fehler sollte man im Ramadan in Dubai vermeiden
Kürzere Bürozeiten, Abendessen bei Sonnenuntergang und Banken, die Kunden zum Fastenbrechen einladen: Im islamischen Fastenmonat kommt das Business in Dubai nicht vollständig zum Erliegen. Doch gilt es, gewisse Regeln zu beachten.
Von Gérard Al-Fil, Dubai
«Sehr geehrter Kunde, unsere Bank hat die Ehre, Sie und einen Kollegen heute um 18:40 Uhr zu unserem Iftar-Abendessen einzuladen.»
Mit dem Beginn des Monats Ramadan, der am 1. März begann und bis zum 29. März dauert, landen solche Nachrichten häufig in den Mail-Postfächern oder als WhatsApp-Nachricht von Bankkunden und Unternehmern im Nahen Osten.
Neulinge haben oft Mühe, die Dos und Don’ts im Fastenmonat Ramadan zu beachten.
Hier ein paar Tipps, wie man sich an die Gepflogenheiten hält und wie Geschäfte abgeschlossen werden, auch wenn der Geschäftspartner tagsüber nichts isst und trinkt.
«Ramadan Karim!»
Der erste Schritt besteht darin, Kunden, Geschäftspartnern oder Dienstleistern muslimischen Glaubens eine digitale Grusskarte mit einer Mondsichel und der Aufschrift «Ramadan Karim!» («Grosszügiger Ramadan!») zu senden. Es gibt zahlreiche Webseiten, wohl solche Karten lizenzfrei heruntergeladen werden können.
Die Einhaltung des Ramadan geht mit verkürzten Arbeitszeiten einher. Diese dauern normalerweise nicht länger als 6 Stunden pro Tag. Banken und öffentliche Einrichtungen haben ebenfalls kürzere Öffnungszeiten.
Leiser sprechen – auch am Telefon
Während des Heiligen Monats finden nur sehr wenige Konferenzen und fast keine Messen statt. Während Nichtmuslime in Dubai, das zu den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) gehört, in Restaurants essen und trinken können, sind die Regeln im benachbarten Saudi-Arabien deutlich strenger und Restaurants sind normalerweise geschlossen oder mit Vorhängen bedeckt.
Hauslieferdienste wie Uber leisten jedoch in den VAE tagsüber weiterhin ihren Dienst. Man sollte man darauf verzichten, an öffentlichen Orten zu essen und zu trinken sowie Musik abzuspielen (z. B. bei offenem Fenster oder vom Autoradio). Der Alltag läuft insgesamt gemächlicher ab. Mitarbeiter sind im Büro und am Telefon gehalten, eher leise zu sprechen.
Pünktlichkeit gehört zum guten Ton
Banken, Fondsmanager und Versicherungsunternehmen im gesamten Nahen Osten nutzen die Gelegenheit häufig, um Kunden und Stakeholder zum Iftar einzuladen, dem gemeinsamen Fastenbrechen nach Einbruch der Dunkelheit. Im Private Banking ist es üblich, ein üppiges Abendessen in einem der Luxushotels Dubais zu buchen.
Pünktlichkeit gehört dabei zum guten Ton. Wenn das Iftar um 18:30 Uhr stattfindet, wird nahegelegt, zwanzig Minuten früher zu erscheinen. Ein zu spätes Erscheinen könnte dem Gastgeber den Eindruck vermitteln, dass man lediglich für ein kostenloses Abendessen gekommen ist.
Geschenke sind nicht üblich, allerdings wird aus Höflichkeit empfohlen, ein Halal-zertifiziertes Päckchen Datteln oder Schokolade mitzubringen.
Keine kurzen Hosen oder offene Hemden
Wer in Begleitung erscheinen möchte, sollte vorab klären, ob die Iftar-Einladung «plus one» oder «plus many» gestattet, da der Platz in Iftar- und Sohour-Restaurants oder Ramadan-Zelten oft begrenzt ist.
Konservative Kleidung wird sowohl von Männern als auch von Frauen erwartet. Männer sollten keine kurzen Hosen oder offenen Hemden tragen. Ein elegantes Freizeitoutfit ist hier die passende Wahl. Damen sollten verzichten, Dekolleté, Schultern oder Beine zu zeigen. Wenn das Abendessen in einem Privathaus stattfindet, sollte man seine Schuhe vor der Tür ausziehen (eigene Pantoffeln mitbringen).
Fotos werden nach eigenem Ermessen gemacht. Wichtig ist aber, die anderen Gäste vorher um Erlaubnis zu fragen.
Wer Vegetarier ist, sollte dies dies dem Gastgeber oder der Gastgeberin im Voraus mitteilen, weil oftmals Fleischgerichte wie Rind und Hammelfleisch aufgetischt werden und dies nicht zu wenig.