Schweizer Privatbank EFG International baut Asien-Desk in London auf

Angesichts der Turbulenzen an den Finanzmärkten und auf der weltpolitischen Bühne verlagern offenbar viele asiatische Kundinnen und Kunden ihre Vermögen aus den USA nach London. Die Schweizer Privatbank EFG International springt in die Bresche.

Die grossen geopolitischen Veränderungen in der Welt veranlassen immer mehr vermögende Leute, ihre Vermögenswerte geografisch zu diversifizieren. Vor diesem Hintergrund richtet die Schweizer Privatbank EFG International eine Abteilung für wohlhabende Asiatinnen und Asiaten in London ein, wie die britische Zeitung «Financial Times» (Artikel hinter Paywall) am Wochenende berichtete.

«Asiatische Kunden, die in der Vergangenheit in den USA investiert haben, wollen jetzt stärker nach Europa diversifizieren», sagte EFG-Chef Giorgio Pradelli gegenüber der «FT». «Im Private Banking suchen die Kundinnen und Kunden stets nach sicheren Häfen.» Die Themsestadt ist hinter der Schweiz das zweitgrösste Offshore-Finanzzentrum der Welt, wo schätzungsweise 2,2 Billionen Dollar (umgerechnet rund 1,8 Billionen Franken) verwaltet werden.

Zehn Leute unter der Leitung von Oliver Balmelli

Das neue Londoner Team soll ab kommendem Sommer von Oliver Balmelli geleitet werden. Der Tessiner ist derzeit stellvertretender CEO der EFG-Niederlassung in Singapur. Die Crew soll durch interne und externe Neueinstellungen auf bis zu zehn Personen anwachsen, wie weiter zu erfahren war. Andere Teams von dieser Grösse bringen es in den ersten paar Jahren auf rund 3 Milliarden Franken an verwalteten Kundengeldern.

Asiatische Kundinnen und Kunden sind weltweit eine begehrte Klientel, da es sich dabei zu einem grossen Teil um Unternehmer und deren Familien handelt; diese Leute sind grösstenteils noch berufstätig, so dass ihre Vermögen noch weiter anwachsen. Vor diesem Hintergrund haben diverse Schweizer Banken, darunter die UBS, Pictet oder die liechtensteinische LGT, ihre Asien-Desks in der Schweiz in jüngster Zeit bereits ausgebaut.