Handelsstreit wirft Schatten auf den Schweizer Fondsmarkt
Das erste Quartal war unter dem Strich für den Schweizer Fondsmarkt noch positiv, glich aber aufgrund der steigenden Unsicherheiten einer Achterbahnfahrt.
Der Schweizer Fondsmarkt wies per Ende März ein Gesamtvolumen von 1'628,6 Milliarden Franken auf. Im Vergleich zum Jahresende 2024 war das ein Anstieg um 24,94 Milliarden Franken. Das entspricht einem Plus von 1,6 Prozent, wie den am Donnerstag von der Asset Management Association Switzerland (AMAS) publizierten Zahlen zu entnehmen ist.
Das erste Quartal im Schweizer Fondsmarkt endete mit einer positiven Bilanz, schreibt der Verband. Der Verlauf habe jedoch einer Achterbahnfahrt geglichen. «Die zum Jahresbeginn noch rosigen Aussichten an den Finanzmärkten sorgten für starke Nettoneugeldzuflüsse. Doch zum Ende des ersten Quartals waren es die Performanceverluste an den Aktienmärkten, die den vielversprechenden Auftakt bremsten.»
Optimismus verflogen
Der beginnende Handelskrieg der USA habe den Investorinnen und Investoren einen Strich durch die Rechnung gemacht. Nachdem die Aktienmärkte im Januar noch neue Höchststände erreicht hatten, verflog der Optimismus.
Der Anstieg sei vor allem den Nettoneugeldzuflüssen im Volumen von 17,5 Milliarden Franken (+1,1 Prozent) zuzurechnen.
Die Zuflüsse konzentrierten sich auf die Asset-Klassen Obligationen (+7,82 Milliarden Franken), Aktien (+6,12 Milliarden), Geldmarkt (+4,29 Milliarden) sowie Rohstoffe (+666 Millionen). Alternative Anlagen zeigten ein winziges Plus von 14 Millionen Franken. Das deute darauf hin, dass Investoren angesichts der globalen Unsicherheiten vermehrt Diversifikation suchen. Abflüsse von 1,31 Milliarden Franken verbuchten hingegen Anlagestrategiefonds, und aus Immobilienfonds flossen 95 Millionen Franken ab.
(Grafik: AMAS)
«Die zunehmenden politischen Unsicherheiten gegen Ende des ersten Quartals 2025 haben dem im Jahr 2024 zurückgekehrten Investorenvertrauen, welches sich neben ansprechenden Renditen auch in robusten Neugeldzuflüssen manifestiert hatte, massiv zugesetzt,» sagt AMAS-CEO Adrian Schatzmann. «Die Verschiebung der Anlegerpräferenzen, insbesondere hin zu festverzinslichen Produkten und Rohstoffen, spiegelt die erhöhte Vorsicht angesichts der geopolitischen Unsicherheiten wider. Schweizer Geldmarktfonds verloren hingegen nach der im März erfolgten Zinssenkung durch die Schweizerische Nationalbank an Attraktivität.»
Bei den Marktanteilen der Anbieter hätten kleinere und mittelgrosse an Boden gewonnen, heisst es weiter. Die UBS bleibt mit einem Anteil von 35,1 Prozent klarer Marktführer. Die Übernahme der Credit Suisse und die Integration ihrer Fonds hätten jedoch anderen Anbietern Raum für Wachstum eröffnet. Swisscanto habe auch in diesem Quartal ein überdurchschnittliches Wachstum verzeichnet, während Swiss Life den Marktanteil auf 2,3 Prozent ausbaute – knapp vor dem US-Anbieter J.P. Morgan Asset Management.
(Grafik: AMAS)