Sie gilt zwar als die grösste Vermögensverwalterin der Welt, doch im vergangenen Jahr musste die UBS Federn lassen. Um stolze 161 Milliarden Dollar – die Bank gibt neuerdings ihre Zahlen in der US-Währung bekannt – schmolzen die verwalteten Kundenvermögen. Nach offizieller Leseart waren die Märkte daran schuld. Allerdings bekundet die UBS seit einigen Quartalen eine Wachstumsschwäche, insbesondere in Asien, sowie bei der sehr wohlhabenden Klientel, den sogenannten Ultra-High-Net-Worth-Individuals, die Vermögenswerte ab 50 Millionen Franken der Bank anvertraut haben. 

Auch für die zweite Schweizer Grossbank, die Credit Suisse (CS), endete 2018 mit einem Rückgang der Depots; sie schrumpften um 30 Milliarden Franken. Im Gegensatz zur UBS konnte die CS allerdings im Wachstumsmarkt Asien ein Plus verbuchen, wie finews.ch bereits am Dienstag berichtete.

Schwieriges Umfeld

Ungewöhnlich sind auch die Einbussen bei den noblen Genfer Privatbanken. So musste beispielsweise Lombard Odier ein Minus von 15 Milliarden Franken registrieren. Gegenüber finews.ch sagte Senior Partner Patrick Odier in einem Interview Anfang dieses Jahres, dass die Einbusse bereits im ersten Quartal 2019 wieder ausgeglichen werden konnte.

Den höchsten Abfluss, prozentual gemessen an den AuM, musste die Migros Bank verzeichnen; das Minus betrug 11 Prozent. Auch dieses Institut begründete den Rückgang mit dem «marktbedingt schwierigen Umfeld».

Ein Sonderfall

Einen Sonderfall stellt zweifelsohne die Raiffeisen-Gruppe dar. Durch die Affäre «Vincenz» stand die Genossenschaftsbank im vergangenen Jahr fast pausenlos in den Schlagzeilen. Vor diesem Hintergrund wäre anzunehmen, dass viele Kunden dem Institut ihre Liebe entziehen würden. Doch offenbar war das nicht der Fall, wie der heutige Präsident des Verwaltungsrats, Guy Lachapelle, im vergangenen Februar an einer Konferenz in Zürich erklärte und wie auch finews.ch berichtete.

Man habe deswegen (Affäre Vincenz) keinen einzigen Kunden verloren, versicherte er. Dass Raiffeisen trotzdem einen Rückgang der verwalteten Vermögen verbuchen musste, ist somit auch hier den «Märkten» zuzuschreiben. Man darf gespannt sein, mit welcher Performance alle genannten Institute das laufende Jahr abschliessen werden.

Dünne Luft

Nach dem fulminanten Start im ersten Quartal 2019 ist die Luft wieder dünner geworden, und manch ein Kunde fragt sich, ob er seine «Buchgewinne» vielleicht doch besser realisieren sollte. Nachfolgend die gesamte Rangliste.

AuM 2018 gross 500

(Quelle: Geschäftsberichte 2017 und 2018, alle Angaben in Milliarden Franken)