Immobilienpreise: Die Verschnaufpause ist vorbei
Die Transaktionspreise für selbstgenutztes Wohneigentum haben in den ersten drei Monaten des Jahres wieder angezogen. Die hohe Nachfrage stützt den Markt. Auf der Zinsseite ist aber nicht alles eitel Sonnenschein.
Laut dem Immobilien-Markt-Beratungsunternehmen IAZI ist die leichte Verschnaufpause bei der Preisentwicklung für selbstgenutztes Wohneigentum im ersten Quartal 2025 zu Ende gegangen.
Laut dem Private Real Estate Price Index stiegen die Transaktionspreise für selbstgenutztes Wohneigentum um 0,6 Prozent. Der Anstieg bei Einfamilienhäusern und Stockwerkeigentum war dabei nahezu im Gleichschritt. Nachfragestützend hätten nicht zuletzt die anhaltend tiefen Hypothekarzinsen gewirkt.
«Auffällig ist, dass die Zahlungsbereitschaft für Einfamilienhäuser nach einem minimen Rückgang im Vorquartal wieder gewachsen ist», schreibt IAZI. Die Entwicklung habe zwar unter dem langfristigen Durchschnitt gelegen, deute aber gleichwohl auf eine Marktbelebung hin. Zum Vorjahr beträgt das Preiswachstum 2,7 Prozent.
Renditeimmobilien mit Durchhänger
Demgegenüber verzeichneten die Transaktionspreise für Mehrfamilienhäuser im ersten Quartal 2025 einen weiteren leichten Rückgang von 0,2 Prozent und auf Jahressicht wurde nur ein Anstieg um 1,0 Prozent erreicht.
Die bereits in den Vorquartalen beobachtete Zurückhaltung am Markt für Renditeliegenschaften habe sich somit fortgesetzt. Diese dürfte nicht zuletzt mit einer vorsichtigeren Kreditvergabepolitik der Hypothekarinstitute im aktuellen Wirtschaftsumfeld zusammenhängen, heisst es weiter. Verstärkt werde diese Tendenz durch die seit Jahresbeginn geltenden, höheren Eigenmittelvorschriften im Rahmen des Regulierungswerks Basel III.
Finanzierungspolitik der Banken
Die aktuelle Finanzierungspolitik der Banken verlangsame zudem die Bautätigkeit derzeit spürbar. Zahlreiche Projekte müssten redimensioniert realisiert werden oder mangels ausreichender Fremdfinanzierung ganz aufgegeben werden.
Die mittel- bis langfristige Entwicklung der Zinsen sei ein weiterer Unsicherheitsfaktor. «Zwar wurden die Leitzinsen durch die jüngsten Entscheide der Zentralbanken mehrheitlich gesenkt, was die Attraktivität von Immobilien als Anlage erhöht. Sollte der Inflationsdruck durch wachsende Staatsausgaben und Handelshemmnisse jedoch wieder steigen, könnten Zinserhöhungen durchaus wieder denkbar werden.»
Der von IAZI erstzellt Index wir anhand von effektiven Handänderungen am freien Markt berechnet.