Der Krypto-Winter des vergangenen Jahres setzte der führenden Schweizer Brokerin für digitale Token und Coins hart zu, wie nun Zahlen zeigen. Die Hausse an diesen Märkten hat aber bereits die Wende für Bitcoin Suisse gebracht.

Bitcoin Suisse beschliesst das Jahr 2023 mit einem Verlust: Ende vergangenen Dezember resultierte für die älteste und grösste Schweizer Krypto-Brokerin unter dem Strich ein Minus von 13 Millionen Franken. In einer Mitteilung vom Dienstag verwies das Fintech dabei auf ein Umfeld, in dem das Handelsvolumen mit digitalen Token und Coins im Vorjahresvergleich um 40 Prozent zurückgegangen sei.

Beim Unternehmen hatte dies harte Sparmassnahmen und Entlassungen zur Folge, wie auch finews.ch berichtete. Dennoch konnte Bitcoin Suisse im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben eine Kapitalbasis von mehr als 100 Millionen Franken äufnen und neue Kundengelder anziehen, wie es weiter hiess.

Ennet der 5-Milliarden-Franken-Grenze

Zusammen mit den bestehenden Kundenvermögen bildeten diese das Triebmittel für eine Aufholjagd sondergleichen, die sich dank der Erholung der Krypto-Märkte in den vergangenen sechs Monaten eingestellt hat. So kletterten die verwahrten Vermögenswerte beim Zuger Broker kürzlich über die Marke von 5 Milliarden Franken, wobei 2 Milliarden Franken auf den Bereich Staking (Eigentümer von Coins verwenden diese als Pfand, um im jeweiligen Netzwerk mitrechnen und mitverdienen zu dürfen) entfallen.

Dort zählen sich die Schweizer zu den führenden Anbietern in Europa.

In der Folge verdoppelte sich laut Bitcoin Suisse das Betriebsergebnis im Vergleich zum historischen Durchschnittswert, und der (noch ungeprüfte) Reingewinn kletterte auf 17,2 Millionen Franken. Die Führung um Präsident Luzius Meisser und den neuen CEO Andrej Majcen dürfte sich damit in ihrem Entscheid bestätigt sehen, voll auf die Markterholung zu setzen und damit von einem Gesuch um eine Schweizer Banklizenz abzurücken.

Früherer CEO ging

Diese strategische Spitzkehre führt im vergangenen Januar allerdings zum Abgang des früheren Chefs Dirk Klee beim Unternehmen.

Laut der Meldung richten die Schweizer Krypto-Pioniere ihre Aufmerksamkeit nun weiter aufs Wachstum, basierend auf der bestehende Expertise in der Krypto-Native-Landschaft und der Verankerung im Krypto-Ökosystem. «Wir sind strategisch gut aufgestellt, um in relevante Bereiche zu investieren und neue Geschäftsmöglichkeiten zu nutzen», kommentierte CEO Majcen das Resultat.

Dieses zeigt allerdings auch exemplarisch, was Bictoin Suisse trotz der Hinwendung zu weniger volatilen Ertragsquellen weiterhin ist: Ein Spielball der Krypto-Märkte.