Edmond de Rothschild stemmt sich gegen den Trend

Mit der Ernennung eines Group Chief Sustainability Officer demonstriert die traditionsreiche Bank im Familienbesitz, dass Nachhaltigkeit für sie weiterhin ein Kernanliegen ist – trotz des zunehmenden Gegenwinds. 

Edmond de Rothschild hat einen neuen Group Chief Sustainability Officer (CSO) ernannt. Er heisst gemäss der Mitteilung vom Dienstagmorgen Eric de Tessières, ist seit dem 7. April im Amt und rapportiert an Cynthia Tobiano, Deputy CEO der Privatbank.

De Tessières wird alle Nachhaltigkeitsinitiativen in der Vermögensverwaltung und im Private Banking beaufsichtigen und ist für die Nachhaltigkeitsstrategie von Edmond de Rothschild in den Anlageplattformen und Produkte verantwortlich. Er kann sich dabei gemäss der Mitteilung auf ein Team von Spezialisten in Paris und Genf sowie auf ein Netzwerk von Botschaftern in jeder Anlageklasse stützen.

Ein BNP-Paribas-Mann

Der neue Group CSO verfügt über fast 20 Jahre Erfahrung im Bankensektor und im Bereich der nachhaltigen Investitionen. Seine Karriere startete er bei Ernst & Young, wechselte dann aber rasch zu BNP Paribas Investment Partners. Dort war war er in den Bereichen Finanzen und Geschäftsentwicklung für Schwellenländer tätig und ab 2010 als Projektmanager für den CEO. Danach wurde er zum Head of Monitoring and Projects bei BNP Paribas Wealth Management ernannt.

Seit 2018 war er als Chief Operating Officer des Sustainability Center und Head of Solidarity Investments bei BNP Paribas Asset Management Center  für die Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie verantwortlich.

Durch die Regulierung und den Gegenwind navigieren

Deputy CEO Tobiano kommentiert, auch mit Blick auf die aktuelle Schwäche der Nachhaltigkeitsbewegung: «Nachhaltigkeit ist für unsere Gruppe seit langem eine Verpflichtung. Eric wird in der Lage sein, sich in einem zunehmend restriktiveren regulatorischen Umfeld zurechtzufinden und den Gegenwind in der Finanzindustrie zu bewältigen. Das Engagement für Nachhaltigkeit steht im Mittelpunkt der Investitionsphilosophie unserer Aktionärsfamilie. Es darf nicht scheitern.»

Die Bank im Familienbesitz und mit einer jahrhundertelangen Geschichte setzt sich seit mehr als 20 Jahren mit dieser Thematik auseinander. Heute sind 50 Prozent der verwalteten Vermögenswerte von insgesamt 184 Milliarden Franken (Ende 2024) als nachhaltig gemäss EU-Vorgaben (SFDR) eingestuft.