Nach einem Durchhänger im Jahr 2023 ist Bitcoin Suisse wieder auf der Gewinnspur. Nun will das Unternehmen mit Sitz in Zug seinen Erfolg in der Schweiz im Ausland replizieren. CEO Andrej Majcen ist dabei gleich an mehreren Fronten gefordert.

Einen besseren Einstieg als CEO kann man sich fast nicht wünschen. Nach einem Nettoverlust von 13 Millionen Franken für das vergangene Jahr erzielte Bitcoin Suisse im ersten Quartal 2024 einen ungeprüften Reingewinn von 17,2 Millionen Franken und konnte damit die Verluste des Vorjahres mehr als ausgleichen.

Andrej Majcen will dies nicht zu hoch bewerten. Zum einen zeichnet er erst seit Januar für die operative Führung des auf Kryptowährungen spezialisierten Finanzdienstleisters. Zum anderen musste das Unternehmen reichlich Verzicht üben, um wieder so wuchtig in die Gewinnzone zurückzukehren. «Wir haben sicherlich vom positiven Marktumfeld profitiert», sagt Majcen, «doch wir haben gleichzeitig auch unsere Hausaufgaben gemacht und die Kostenbasis reduziert.» Dazu hat Bitcoin Suisse unter anderem einen Grossteil seiner externen Mandate beendet.

Zuerst Naher Osten und Europa, dann Asien

Der Speck ist weg. Damit hat der Finanzdienstleister jene Agilität zurückgewonnen, die er benötigt, um weiteres Wachstum erzielen zu können. Diese Opportunitäten liegen laut Majcen auch ennet der Grenze im Ausland. «Wir wollen unseren Erfolg in der Schweiz im Ausland replizieren», sagt er.

Bitcoin Suisse profitiert dabei davon, dass es seit dem Jahr 2019 über einen Standort in Liechtenstein verfügt, was dank der EU-Verordnung über Märkte für Kryptowerte (MiCAR) den Zugang zum europäischen Raum erleichtert. Gleichzeitig ist Bitcoin Suisse daran, eine Unternehmung in Abu Dhabi aufzubauen, da im Nahen Osten eine grosse Nachfrage nach Krypto-Finanzdienstleistungen zu beobachten ist. In Europa will sich Bitcoin Suisse auf den DACH-Raum sowie die Benelux-Staaten, Frankreich und die Nordics konzentrieren.

Schweiz-Bonus ausspielen

Die Marschroute ist dabei klar: Zuerst Naher Osten und Europa, danach will sich das Unternehmen mit Sitz in Zug auch nach Asien vortasten. Majcen stuft die Chancen als gut ein. «Wir sind seit elf Jahren im Markt. Wir sind in der Schweiz beheimatet. All dies spricht für uns», sagt er.

Das Geschäft in der Schweiz weiter vorantreiben und gleichzeitig im Ausland wachsen: Auf den neuen CEO wartet ein gehöriges Stück Arbeit. Andrej Majcen ist sich dessen bewusst. Er weiss auch zu genau, was es braucht, um Fuss zu fassen. Er zählt zu den Gründungsmitgliedern von Bitcoin Suisse und stand in den vergangenen Jahren seinen Vorgängern auf dem CEO-Posten als rechte Hand zur Seite. «Es war eine intensive und sehr lehrreiche Zeit», sagt er. Und was es heisst, ein Unternehmen zu entschlacken, hat er mittlerweile auch gelehrt.