Ein Milliardenabschreiber auf Pflichtwandelanleihen wie bei der Credit Suisse soll sich bei der UBS nicht wiederholen: Dafür hat die Grossbank nun mit entsprechenden Änderungen im Prospekt gesorgt.

Im Lärmen der Kleinaktionäre an der Generalversammlung der UBS Ende im vergangenen April ging es beinahe unter: Die grosse Mehrheit der Anteilseigner stimmte damals dem Vorhaben der Grossbank zu, bis zu 70 Millionen Dollar an Wandlungskapital zu bewilligen, das für die Ausgabe von Pflichtwandelanleihen (AT1-Bonds) verwendet werden kann. Diese Anleihen kämen bei der Stabilisierung der Bank im Krisenfall zum Einsatz.

Wandeln statt abschreiben

Mit dem grünen Licht für zusätzliches Wandelkapital bewilligten die UBS-Aktionäre allerings auch eine Statutenänderung, wonach ab dem 10. Mai die Bedingungen für die Verwendung von mehren Pflichtwandler-Emissionen angepasst worden sind. Dies in entscheidender Weise, wie die Bank am Montag vermeldete: Seither unterliegen diese Instrumente neu der Eigenkapital-Umwandlung und nicht mehr der Abschreibung.

Das heisst, sie würden in einem künftigen Krisenfall in zusätzliches Aktienkapital gewandelt, um die UBS zu stützen.

CS-Investoren erlitten Totalverlust

Dies im Gegensatz zum Abschreiber, welche die Credit Suisse (CS) bei der Notrettung im März 2023 auf eigenen AT1-Anleihen vornehmen musste. Damals wurden Pflichtwandler im Gegenwert von fast 16 Milliarden Franken abgeschrieben, um mit dem Kapital den Zwangsverkauf an die UBS zu flankieren. Die Anleihenhalter erlitten damit einen Totalverlust; Tausende von ihnen haben seither den Rechtsweg eingeschlagen.

Bei folgenden AT1-Papieren mit einem Gesamtvolumen von gegen 5 Milliarden Dollar stünden die Investoren nach einem «Träger-Event» zumindest mit UBS-Aktien da: Es handelt sich um die ab November 2023 ausgegebenen Serien mit den ISIN-Nummern US902613BE74 / USH42097ER43 (144A / Reg S), US902613BF40 / USH42097ES26 (144A / Reg S), US902613BK35 / USH42097EW38 (144A / Reg S) und CH1325807860.

Debatte um Eigenmittel nimmt Fahrt auf

Über den Aufbau von zusätzlichen Eigenmitteln ist eine zunehmend hitzig geführte Debatte entbrannt, obwohl noch gar nichts beschlossen ist. So spricht der Bundesrat von bis zu 25 Milliarden Franken Eigenkapital, welche der Grossbank noch fehlen. Vergangene Woche hat die UBS ihrerseits angekündigt, die bestehenden Puffer gegen Krisen mit bis zu 20 Milliarden Dollar zu stärken.