Als er vor fünf Jahren das Präsidium des Zürcher Bankenverbands übernahm, ahnte Daniel Hunziker in keiner Weise, was ihn alles erwarten würde, entpuppte sich doch seine Amtsperiode als die wohl turbulenteste Zeit im Schweizer Bankwesen, wie er sich nun im Interview mit finews.tv erinnert.
Nach fünf Jahren im Amt als Präsident des Zürcher Bankenverbands (ZBV) hat Daniel Hunziker das Zepter an seinen Nachfolger, Patrick Müller weitergereicht, wie finews.ch vergangene Woche berichtete. Im Interview mit finews.tv blickt er auf die wohl turbulenteste Zeit im Schweizer Bankwesen zurück.
Er stellt dabei fest: «Das war auch für mich eine sehr emotionale Phase», und meint damit das Ende der Credit Suisse (CS) als eigenständige Bank und deren Integration in die UBS.
Einschneidendes Ereignis
Er betont dabei aber auch, dass der bis jetzt erfolgreiche Vollzug der Transaktion ein Zeichen für die Stabilität des hiesigen Finanzplatzes sei, der «gestärkt» aus dieser Situation hervorgehe. «Es war zweifelsohne ein einschneidendes Ereignis», sagt er rückblickend.
Am prägendsten in seiner Amtszeit sei zweifellos die Corona-Pandemie gewesen, stellt Hunziker weiter fest und unterstreicht dabei, dass dadurch auch das Thema ‹Nachhaltigkeit› vollends Einzug ins Bankwesen gehalten habe – mit einem Augenzwinkern fügt er an: «Und man sieht heute weniger Krawatten.»
Konkurrenz liegt im Ausland
Ein grosses Anliegen, das er auch seinem Nachfolger ans Herz legen möchte, ist die Vermittlung von Finanzwissen in der breiten Bevölkerung, insbesondere «was Banken zur Gesamtwirtschaft beitragen», sagt Hunziker weiter. Und mit Blick auf das Einzugsgebiet des Zürcher Bankenverbands stellt er fest: «Genf ist für uns ein Partner-Finanzplatz. Die eigentliche Konkurrenz liegt im Ausland, etwa in Dubai oder Singapur.
Für Hunziker ist inzwischen in mehrfacher Hinsicht ein neues Kapital in seiner Berufskarriere im Gange: Nach mehr als 22 Jahren bei der CS konnte er vor rund einem Jahr zur «neuen» UBS wechseln, wo er seither das Geschäft mit institutionellen Kunden in der Schweiz sowie das globale Asset-Servicing leitet, letzteres eine Aufgabe, die er bereits in seiner Zeit bei seiner früheren Arbeitgeberin verantwortete.
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