In den nächsten zwanzig Jahren wird sich der grösste Vermögens-Transfer vollziehen, den die Welt je gesehen hat. Gemäss Schätzungen dürften rund 84 Billionen Dollar von der Baby-Boomer-Generation, die heute 60 Jahre oder älter ist, zu den Millennials sowie zur Generation Z fliessen. Das wird die Finanzbranche auf den Kopf stellen, wie ein neuer Report zeigt.

Diese epochale Kapitalverlagerung wird einen tiefgreifenden Einfluss auf unseren Alltag und auf das Verständnis haben, wir heute leben und denken – unter anderem auch, wie wir mit unserem Geld umgehen, was wir damit anfangen, und wo weitere Vermögen entstehen werden.

Vor diesem Hintergrund sind die diversen «Wealth Reports», die mittlerweile fast im Monatstakt von Banken und Unternehmensberatern publiziert werden, von Interesse. Allerdings erweisen sich viele dieser Studien, welche die Vermögensentwicklung in den nächsten Jahren prognostizieren, oftmals bloss als eine quantitative Aneinanderreihung von Zahlen und Projektionen, die den Leser eher ratlos zurücklassen.

In Singapur und Dubai

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Firmengründer Lee Smith (Bild: Multipolitan)

Anders die 110-seitige Studie «Navigating the Future of Wealth 2024» des 2023 in Singapur gegründeten und mittlerweile auch in Dubai ansässigen Startups Multipolitan, wie auch finews.asia bereits berichtete. Massgeblich beteiligt an dem Unternehmen ist Lee Smith, ein amerikanischer Unicorn-Gründer, der hinter der 2,7 Milliarden Dollar schweren Übernahme von Paidy durch PayPal steht.

Multipolitan sieht sich als Plattform, die einer neuen Generation von «Multipolitans», also mobilen Menschen mit Talent und Vermögen, beratend und in möglichsten vielen Lebensbelangen zur Seite stehen will.

Erhöhte Mobilität als Megatrend

Laut Schätzungen der global tätigen Immobilienberatungsfirma Knight Frank wird die Zahl der Personen mit mehr als einer Million Dollar an investierbarem Vermögen bis 2028 um knapp 30 Prozent zunehmen und über die nächsten fünf Jahre auf über eine Million Menschen anwachsen. Unter diesen Annahmen ist die Nachfrage nach Dienstleistungen für eine erhöhte Mobilität unbestritten und steht erst ganz am Anfang.

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CEO Nirbhay Handa (Bild: Multipolitan)

«Multipolitans lösen sich von den traditionellen Normen und den Vorstellungen eines einzigen Wohnsitzes und sehen eine grössere Sicherheit darin, sich den globalen Veränderungen und geopolitischen Risiken laufend anzupassen, Investitionen diversifizieren und unvoreingenommen verschiedene Optionen für ihren Alltag zu prüfen», erklärt Nirbhay Handa, CEO und Mitbegründer von Multipolitan, im Gespräch mit finews.asia.

Wofür das Geld in Zukunft fliesst

Der nun erstmals vorliegende Report geht insofern neue Wege, als er auch qualitativ der Frage nachgeht, wohin und wofür das Geld in der Zukunft fliessen wird.

Dabei stützen sich die Studienautoren auf insgesamt 16 namhafte Fachleute ab, die umso konkretere und fundiertere Aussagen zu den drei Schwerpunkt-Themen des Reports liefern können: Alternative Anlagen, Kapitalerhalt sowie Gesundheit und Langlebigkeit. Zu den Experten gehören unter anderem:

  • Die in Singapur ansässige Kunstexpertin Bernadette Rankine geht auf die verschiedenen Facetten des asiatischen Kunstmarktes ein.
  • Paul Rodenburg, Mitbegründer von C2C Solutions, skizziert die weitere Entwicklung von Kryptowährungen und beschreibt, inwiefern Stablecoins, DeFi und Tokenisierung eine zentrale Rolle im Anlageuniversum der Millennials und GenZ spielen werden.
  • Joshua Rotbart, CEO von J. Rotbart & Co, beschäftigt sich mit der Jahrtausende alten Rolle von Gold als Diversifikationsfaktor für wohlhabende Personen und Familien, die ihr Portfolio gegen globale Unsicherheiten absichern wollen.
  • Der Steuerexperte Tim Searle, Vorsitzender der internationalen Beratungsfirma Globaleye, erläutert die Auswirkungen der radikalen Steuerreformen in Grossbritannien.
  • Marcel Daane, Coach für mentales Wohlbefinden, stellt fest, dass Unternehmer und CEOs die mentale Gesundheit zunehmend als eine wichtige Säule für den langfristigen Erhalt ihres Vermögens betrachten.
  • Antoine Bracq und Varun Kalsi von der globalen Investmentgesellschaft Lighthouse Canton beschreiben, wie Familien eine neue Blaupause für ihren globalen Wohlstand schaffen können.

Und viele andere mehr.

Unter diesen Prämissen liest sich der Bericht sehr flüssig und entpuppt sich als inspirierendes und zugleich höchst wertvolles Kompendium, das auf alle drängenden Fragen im Zusammenhang mit Vermögen eingeht; namentlich mit dem Einfluss von Künstlicher Intelligenz (KI) auf die Vermögensverwaltung, drohenden Veränderungen der Steuerregimes in einzelnen Ländern (zum Beispiel in Grossbritannien) oder dem Entstehen neuer Finanz- und Lebenszentren für wohlhabende Familien und hochqualifizierte Arbeitskräfte und (Startup-)Unternehmer.

Neue Wertvorstellungen

Interessant ist in diesem Zusammenhang beispielsweise der Fokus, den die Studie auf Malta und die GIFT-Stadt in Indien richtet, die sich angeblich zu neuen Standorten für Family Offices entwickeln und Städte wie Zürich, Singapur oder Dubai dereinst konkurrenzieren sollen.

Seinen eigentlichen Mehrwert liefert der Bericht jedoch, indem die Experten neben den rein quantitativen Erhebungen ausgiebig auf Themen wie Fitness, mentale Gesundheit und Langlebigkeit eingehen – sowohl für das eigene Wohlbefinden, das mittlerweile selbst bei jüngeren Menschen einen wesentlich höheren Stellenwert geniesst als früher, wie auch aus Investment-Optik.

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Wealth-Report (Bild: Multipolitan)

Der Report dokumentiert eindrücklich, wie sehr mit dem Heranwachsen der Millennials und Generation Z neue Wertvorstellungen gedeihen, welche sich auf unzählige Lebensbereiche ausweiten – nicht zuletzt vor dem Hintergrund einer noch nie dagewesenen Mobilität in der Welt, dem Durchbruch digitaler Währungen und Vermögenswerte sowie der Frage, welche Güter man noch besitzen oder sammeln soll und welche nicht.

Kunst und Whisky

In diesem Kontext geht der Report ausgiebig auch auf alternative Anlagen wie Kunst, Classic Cars, Gold, seltene Weine und Whisky oder tokenisierte Vermögenswerte ein.

«Die sich wandelnde Demographie und der damit verbundene Vermögenstransfer verändert die Nachfragesituation in vielen Belangen und setzt individualisierte Dienstleistungen voraus, die dank der Künstlichen Intelligenz heute auch in Echtzeit geliefert werden können», erklärt Multipolitan-CEO Handa weiter.

Alternativer Wohnsitz ansatt Auto

Als zentrales Thema zieht sich durch den gesamten Bericht die Frage, wo die (erfolgreichen) Menschen in Zukunft ihren Lebensmittelpunkt haben werden, sofern davon noch die Rede sein kann. Denn in einer globalisierten und multipolaren Welt voller Chancen, aber auch Unsicherheiten, und dank der technologischen Möglichkeiten erweist sich die Mobilität als zentrale Voraussetzung für ein Leben mit Gestaltungsfreiheit.

Dass Multipolitan diese Frage in der Studie ausgiebig behandelt, kommt nicht von ungefähr, bietet doch das Unternehmen weitreichende Beratung beim Erwerb von zusätzlichen Staatszugehörigkeiten oder Niederlassungsbewilligungen – und berät gleichzeitig auch Regierungen bei der Entwickung von entsprechenden Investment-Migration-Programmen bis hin zur Etablierung von Sonderwirtschaftszonen.

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(Bild: Shutterstock)

«Der Nutzen, einen alternativen Wohnsitz zu besitzen, wird in der Zukunft weitaus grösser sein als der Nutzen, ein Auto zu haben», und unterstreicht damit, dass in einer von Unsicherheit geprägten Welt Mobilität und Zugang materiellen Besitz an Bedeutung bald übertreffen werden», betont Handa.

Mehr oder weniger seriöse Anbieter

Die beschriebenen Veränderungen in der Welt lassen keinen Zweifel offen, dass dieses Geschäft in den nächsten zwanzig Jahren massiv an Bedeutung gewinnen wird. Schon jetzt tummeln sich in diesem Umfeld unzählige, mehr oder weniger seriöse Anbieter.

Davon unterscheidet sich Multipolitan insofern als es seine Mission dahingehend auslegt, den potenziellen Kundinnen und Kunden in sämtlichen Lebensbereichen (namentlich beruflich, privat, gesundheitlich, ausbildungstechnisch und finanziell) mit echtem Mehrwert und Expertise beratend zur Seite zu stehen.

Mit «Navigating the Future of Wealth 2024» hat das junge Unternehmen den Beweis angetreten, neue Wege zu begehen und den Umgang mit den nunmehr von einer Generation zur anderen übertragenen Vermögen auf eine nächste Stufe zu heben.