Prominenter Investor steigt bei der UBS ein
Die schottische Fondsboutique gilt als Entdeckerin der Tesla-Aktie. Nun investiert sie in die kombinierte Grossbank – und macht keinen Hehl aus ihren Ambitionen.
Baillie Gifford eilt der Ruf voraus, ein besonderes Gespür für lukrative Aktien zu haben. So stieg das Fondshaus schon 2013, wenige Jahre nachdem das erste Fahrzeug die Rampe verliess, bei Tesla ein, dem amerikanischen Hersteller von Elektroautos.
Ähnlich verhielt es sich bei Elon Musks anderem Vorhaben: dem Weltraumprojekt Space X. Auch auf dieses Unternehmen setzte das schottische Fondshaus sehr früh.
Bei Tesla zählte Baillie Gifford zeitweise zu den grössten externen Eigentümern mit 7,7 Prozent der Aktien. Mittlerweile ist der Anteil unter 1 Prozent gefallen.
Suche nach den Wachstums-Perlen
Dies ist nicht untypisch für das Fondshaus. «Wir suchen Firmen, die ein signifikantes Potenzial für Wachstum aufweisen. Bei Tesla war 2022 ein Scheitelpunkt erreicht. Deshalb haben wir unsere Anteile reduziert», sagt Stuart Dunbar, Partner bei Baillie Gifford.
UBS scheint eine erfolgsversprechende Investition zu sein, deshalb ist Baillie Gifford jetzt bei der kombinierten Grossbank eingestiegen, wie Schweiz-Chefin Anna Bretschneider erklärt.
Diskussion um Kapitalregeln nicht entscheidend
«Die UBS ist im Wealth Management führend, bietet ihren Kunden einen qualitativ hohen Service. Dies macht die Bank für uns attraktiv», sagt sie. Zudem steht bei der Grossbank in den kommenden Jahren ein Generationenwechsel mit CEO Sergio Ermotti und Präsident Colm Kelleher an. «Als Aktionär werden wir natürlich genau verfolgen, welche Auswirkungen es mit sich bringen wird», sagt sie.
Das Ringen rund um neue Kapitalregeln für systemrelevante Banken spielt hingegen nicht die ausschlaggebende Rolle. «Die Diskussion ist uns natürlich bewusst, aber für uns nicht entscheidend. Die UBS ist für uns aus langfristiger Sicht ein solides und vielversprechendes Investment», betont Bretschneider.
5 Jahre sind schon kurze Zeitspanne
Unsicherheiten zu akzeptieren und offen dafür sein, dass man sich auch mal irren kann – all dies gehört zum Selbstverständnis von Baillie Gifford. Ersteres beweisen die Schotten im Falle von Nestlé, wo man schon lange eine feste Position hält und sich auch von den jüngsten Turbulenzen nicht aus der Ruhe bringen lässt. Aktien abstossen? Fehlanzeige. «Wir haben stets einen langfristigen Horizont. Fünf Jahre sind hierbei in unseren Augen schon eher eine kurze Zeitspanne», sagt Dunbar.