Nach dem kürzlich angekündigten Ausstieg aus dem Prime-Services-Geschäft, in dem sich die Milliardenverluste mit der Finanzfirma Archegos ereigneten, reicht die Credit Suisse ihre Kunden an eine französische Konkurrentin weiter.
Die Credit Suisse (CS) hat eine Empfehlungsvereinbarung für ihre Prime-Services-Kunden mit der französischen Bank BNP Paribas geschlossen. Dies berichtete die Schweizer Grossbank in einer Mitteilung vom Montag.
Auf die Weise soll eine reibungslose Migration des Geschäfts im Zusammenhang mit dem kürzlich angekündigten Ausstieg aus dem Prime-Services-Geschäft gewährleistet werden, heisst es weiter.
Milliardenverlust durch Archegos
Man werde die betroffenen Kunden bei der Auswahl eines alternativen Prime-Services-Anbieters ihrer Wahl unterstützen. Sollten Kunden von der Vermittlungsvereinbarung zwischen der Credit Suisse und BNP Paribas profitieren wollen, werde es einen rationalisierten Prozess geben, der es ihnen erleichtert, Prime Services von der französischen Bank zu den dort festgelegten Bedingungen zu erhalten.
Die CS hatte bei der Strategie-Neuausrichtung am vergangenen Donnerstag angekündigt, sich aus den Finanzdiensten für Hedgefonds und Profiinvestoren, das im Mittelpunkt des Skandals um Archegos Capital Management vom vergangenen März stand, zurückziehen. Die Bank stellt den grössten Teil dieses Prime-Brokerage-Geschäfts ein.
Die Implosion des New Yorker Family Office Archegos von Bill Hwang hatte die Bank rund 4,4 Milliarden Franken gekostet.