Die Politik von Donald Trump wird nicht nur an den Finanzmärkten zunehmend kritischer gesehen. Das Wachstum des globalen Handelsvolumens könnte um mehr als einen Drittel geringer ausfallen als zuvor prognostiziert, heisst es bei BAK Economics.

«Die Zölle und Zolldrohungen von US-Präsident Trump hinterlassen zunehmend Spuren im Welthandel», heisst es in der jüngsten Wachstumsprognose von BAK Economics.

Die Wachstumsprognosen für die Schweizer Wirtschaft werden nach unten revidiert. Für 2025 erwarten die Ökonomen nun ein Wachstum des Bruttoinlandprodukts (BIP) von 1,2 statt der zuvor prognostizierten 1,4 Prozent. Für 2026 wird die Erwartung auf 1,2 von zuvor 1,5 Prozent gesenkt.

Die Abwärtskorrektur erfolgt hauptsächlich aufgrund des schwächeren Welthandels und der gestiegenen Unsicherheit, die insbesondere die Investitionen dämpft, heisst es weiter. Das Konsumwachstum bleibe zwar robust, verliere aber ebenfalls leicht an Dynamik.

Hindernis für Investitionen

Ein wesentlicher Unsicherheitsfaktor für die Handelsvolumen seien die derzeit erhobenen, suspendierten oder angekündigten Zölle der USA, darunter 25 Prozent auf Importe aus Kanada und Mexiko, 30 Prozent auf China sowie 10 Prozent auf die EU, Japan und Südkorea.

Zwar sei der direkte Bremseffekt gering. Gravierender sei jedoch, dass sich Unternehmen durch die anhaltenden Handelskonflikte mit weitreichenden Entscheidungen möglichst zurückhalten werden, was ein wesentliches Hindernis für Investitionen darstellen würde.

Entsprechend tiefer fällt auch die Prognose bei der globalen Investitionstätigkeit aus. So dürften die Ausrüstungsinvestitionen in den USA nur halb so stark wachsen wie ursprünglich prognostiziert (neu 2025 +2,1 Prozent). In Deutschland wird sogar ein deutlicher Rückgang erwartet (–2,1 Prozent). «Eine rasche Erholung der Investitionstätigkeit zeichnet sich nicht ab, auch wenn der politisch angedachte Fiskalimpuls in Europa ab 2026 für eine gewisse Stabilisierung sorgen dürfte», heisst es weiter.

Handelshemmnisse bei Medikamenten

Mit direkten US-Zölle auf Schweizer Produkte rechnet BAK Economics vorerst nicht. «Allerdings bestehen bereits konkrete Drohungen für Handelshemmnisse, insbesondere in den Bereichen Medikamente.»

Die Schweizer Warenexporte dürften 2025 nur noch um 2,8 Prozent zulegen, während zuvor ein Wachstum von 3,7 Prozent prognostiziert wurde. Gleichzeitig komme die Investitionstätigkeit in Maschinen und Anlagen zum Erliegen. Hier wird ein Wert von 0,1 Prozent erwartet, nach zuvor einem Wachstum von 1,2 Prozent.

Keine SNB-Zinssenkung im März

Stabilisierend wirke in der Schweiz die Binnenwirtschaft – speziell der Konsum und die Bauinvestitionen.

Die Inflationserwartung lautet auf 0,4 beziehungsweise 0,5 Prozent für 2025 und 2026. Damit bleibe sie tief, aber weiterhin im positiven Bereich.

«Dank der markanten Zinssenkung im Dezember 2024 konnte die SNB eine zu starke Dämpfung der Inflation verhindern. BAK Economics geht daher davon aus, dass die Schweizer Zentralbank im März keine weitere Zinssenkung vornehmen wird», heisst es weiter.