Carsten K. Rath: «Kampfansage an die Luxusadressen»
Es ist kein Fünf-Sterne-Haus, aber ein Desinghotel, das es in sich hat: Weshalb das «Louis» in München unseren Hotel-Experten Carsten K. Rath zum Schwärmen bringt.
Dank der grandiosen Lage und seines gastfreundlichen Konzeptes ist das «Louis» eines der besten Häuser Münchens. Wie funktioniert das Erfolgsrezept «Designhotel»?
Der Boom der Designhotels
Das «Louis» am weltberühmten Viktualienmarkt in München gehört seit September 2020 zur Bremer Hotelgesellschaft «Atlantic». Sie ist bekannt für ihre «Severin's»-Hotels, die unter anderem auf Sylt und ab 2026/2027 auch am Tegernsee zu finden sind.
Mitten in der Münchner Innenstadt: das «Louis». (Bild: zVg)
Das «Louis» ist besonders – sowohl unter den «Atlantic»-Hotels als auch in der Weltstadt München selbst. Dort gibt es wahrlich keine Knappheit an Luxushotels. Doch die alten Bekannten, etablierte Häuser wie das «Rosewood» und sogar das «Mandarin Oriental», die das Mass aller Dinge sind, bekommen von Designhotels wie dem «Louis» Konkurrenz.
Dieser Trend lässt sich schon seit einigen Jahren, spätestens aber seit der Corona-Pandemie beobachten: Designhotels boomen. Die Gäste erhoffen sich von ihnen Details, die in den grossen internationalen Ketten weniger zu finden ist. Ausnahmen bestätigen mit den fantastischen «Taj»-Hotels die Regel. Doch die gibt es in München noch nicht.
Einrichtung, Gastronomie, Service: Es passt einfach alles
Zurück zum «Louis». Der Check-in ist für mich immer der erste Test. Und die Mitarbeiter des «Louis» haben ihn bravourös bestanden. Ich komme abends müde von einer langen Autofahrt an und möchte nur noch ins Bett. Rezeptionist Adam muss mir diesen Wunsch von den Augen abgelesen haben, denn nach einer herzlichen Begrüßung führt er mich sofort auf mein Zimmer. Die Bezahlung kann bis morgen früh warten. Genau so soll es sein, ich bin dankbar.
Das kleine, aber feine Hotel in der Münchener Innenstadt hat 72 Zimmer. Meines ist von der Kategorie «Market View Deluxe» – und hält, was der Name verspricht. Von meinem französischen Balkon aus habe ich einen grandiosen Blick auf den Viktualienmarkt.
Ein Designhotel wie das «Louis» muss nicht zwingend an seiner Inneneinrichtung gemessen werden. Doch diese ist hervorragend gelungen. Ich sehe hochwertige Teppiche, handgefertigte Möbel aus Nuss- und Eichenholz, Naturstein, Baumwolle – all das sorgt für ein wohliges, heimisches Gefühl. Nennen möchte ich dafür auch die gut gefüllte Bibliothek und die vielen Brettspiele.
Beige, braun, orange: Diese Farben erzeugen verlässlich eine gemütliche Atmosphäre. (Bild: zVg)
Das «Louis» ist ein eher kleines Hotel. Trotzdem ist Platz für ein solide ausgestattetes Fitnessstudio. Auf der grossen Terrasse werden ausserdem Yoga-Stunden angeboten. Und an der Rezeption kann man sich schicke E-Bikes ausleihen und so ohne grosse Anstrengungen die Stadt erkunden.
Die Dachterrasse ist eine Oase der Ruhe. (Bild: zVg)
Das hoteleigene Restaurant «Louis Grillroom» hat eine Terrasse mit Blick auf den Markt, die Türme der Frauenkirche und das Rathaus. Ein gemütlicher Rückzugsort, mitten im Trubel der Münchener Innenstadt.
Die Restaurantmitarbeiter agieren selbstmotiviert, sind stets freundlich und proaktiv. Besonders erfreulich ist der persönliche Kontakt, etwa durch den Küchenchef, der sich beim Frühstück um die Gäste kümmert. Das à-la-carte-Frühstück funktioniert sehr effizient und ohne die längeren Wartezeiten, die auch in den besten Hotels immer wieder vorkommen.
Das Frühstück ist ein Traum – und wird gerne mal vom Küchenchef persönlich gereicht. (Bild: zVg)
Eines der besten Hotels Deutschlands
Gastronomie, Service, Design, Lage, Ausstattung und Einrichtung: Alles ist schlüssig. So entsteht ein beeindruckendes Gesamtpaket, das mit etablierten, weltweit bekannten Häusern mithalten kann. Am Beispiel des «Louis» lässt sich schön ablesen, wieso sich Designhotels weltweit gerade an Popularität gewinnen. Das charmante «Louis» hat es zurecht in das Ranking der 101 besten Hotels Deutschlands geschafft. Und bei all der Konkurrenz will das etwas heissen!
Als früherer Grandhotelier und Betreiber des Rankings «Die 101 besten Hotels» ist Carsten K. Rath Globetrotter von Berufs wegen. Sämtliche Hotels, über die er für finews.ch schreibt, bereist er auf eigene Rechnung.
Rath ist zudem Autor. Jüngst ist vom ihm erschienen: «Die 101 besten Hotels Deutschland».