Nach dem verspäteten Start kommt die SIX Digital Exchange in die Gänge, wie neue Zahlen zeigen. Allerdings fährt die Plattform noch immer mit angezogener Handbremse.
SIX Digital Exchange (SDX) hat mittlerweile digitale Vermögenswerte im Gegenwert von insgesamt 1 Milliarden Franken abgewickelt, wie die Digitalbörse der Schweizer Börsenbetreiberin am Dienstag mitteilte. Dies, nachdem die Plattform am vergangenen 15. Mai die Emission einer 200-Millionen-Franken-Anleihe für die Weltbank auf den Weg gebracht hatte.
Städte und Grossbank als Kunden
Das erreichte Volumen sei ein Meilenstein und ein weiterer Schritt im Bereich der institutionellen Akzeptanz digitaler Vermögenswerte, erklärte die SIX dazu. Dies bekräftigte die Vorreiterrolle von SDX für innovative Lösungen in Zusammenarbeit mit Kunden und Regulierungsbehörden.
Nach längeren Vorbereitungen ist die SDX im Jahr 2021 gestartet und hat seither vorab mit Emissionen digitaler Anleihen von sich Reden gemacht. Neben Papieren der SIX hat die Plattform Digitalanleihen der Grossbank UBS, der Stadt Lugano, des Kantons Zürich, des Kantons Basel-Stadt und der Stadt St. Gallen abgewickelt.
Ebenfalls war sie in Experimente der Schweizerischen Nationalbank (SNB) mit einer digitalen Zentralbankwährung (CBDC) involviert.
Warten auf digitale Nestlé-Aktie
Zurückgehalten hat sich die SDX hingegen mit der Tokenisierung von Schweizer Aktienwerten wie Nestlé oder Novartis, die über die SIX gehandelt werden; ebenfalls ist der Handel mit Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ether nur über Partnerfirmen möglich.
Damit gerät die SIX nach ihrem einstweiligen Vorsprung allmählich ins Hintertreffen gegenüber Konkurrenten wie der Deutschen Börse, die solche Dienste inzwischen anbietet – und das sinnigerweise mit Knowhow aus der Schweiz.