Die Exekutivanordnung von Donald Trump, dass die gesamte staatliche Unterstützung für alle internationalen zwischenstaatlichen Organisationen eingefroren und auf den Prüfstand gestellt werden soll, hat auch Folgen für die Weltbank. Die Ratingagenturen warnen vor Folgen für die Bonitätsbewertung.

Die AAA-Bonität der Weltbank und anderer führender multilateraler Kreditgeber ist in Gefahr. Mit Fitch hat nun bereits die zweite der grossen Ratingagenturen davor gewarnt, dass das Rating der UN-Sonderorganisation in Mitleidenschaft gezogen wird, wenn Donald Trump ihnen die Unterstützung entzieht.

In der vergangenen Woche hatte der US-Präsident eine Exekutivanordnung unterschrieben, die eine sechsmonatige Überprüfung der staatlichen Unterstützung für alle internationalen zwischenstaatlichen Organisationen vorsieht. Damach soll entschieden werden, ob sich die USA aus diesen Organisationen zurückziehen wird oder eine Reform angestrebt werden soll.

«Jeder Hinweis darauf, dass ein Rückzug aus einer multilateralen Entwicklungsbank (MDB) zu einer realen Möglichkeit wird, könnte zu einem negativen Rating führen», schreibt Fitch in einer Einschätzung. Einen Tag zuvor hatte bereits Moody's eine ähnliche Warnung ausgesprochen.

US-Ausstieg unwahrscheinlich

Fitch hält einen Austritt der USA nach wie vor für «unwahrscheinlich». Die Auswirkungen eines solchen Schrittes seien jedoch beträchtlich. Das würde zu finanziellen Schäden führen und könnte zudem «einen Präzedenzfall schaffen und den Zusammenhalt der verbleibenden Anteilseigner beeinträchtigen».

In einem solchen Fall würden wahrscheinlich als erstes die Ausblicke auf «Rating Watch Negative » gesetzt, wie das in der Terminologie der Agentur heisst.

Nicht ganz klare Arbeitsteilung mit dem IWF

Ein Verlust der AAA-Bewertungen «würde von den Bedingungen des Rückzugs und der Reaktion der anderen Anteilseigner abhängen», so Fitch.

Die Weltbank-Gruppe stellt Finanzierungsinstrumente für langfristige Entwicklungs- und Aufbauprojekte im Bereich der Realwirtschaft bereit. Demgegenüber stellt der Internationalen Währungsfonds (IWF) Ländern Bedarf an Fremdwährung zur Verfügung. Doch diese Trennung hatte zuletzt Risse bekommen, da auch der IWF begonnen hat, Kredite bereitzustellen, die auf die entwicklungspolitischen Ziele ärmerer Länder zugeschnitten sind.