Davor fürchten sich auch Schweizer Vermögensverwalter: Anlegerinnen und Anleger verzichten auf persönliche Beratung und ordern über automatisierten Dienste direkt bei Fondsanbietern. In Deutschland hat nun ein Riese des Asset Management einen solchen Robo-Advisor lanciert.
Einer der Top-3-Akteure im weltweiten Indexfonds-Geschäft nimmt nun den deutschen Markt mit einem neuen Digitalangebot in die Zange. Der ETF-Fondsanbieter Vanguard schaltet seinen Robo-Advisor live und will mit geringen Gebühren punkten. Über die neue digitale Plattform sollen die Kundinnen und Kunden Kapital automatisiert anlegen können, wie im Nachbarland unter anderem die «FAZ» (Artikel bezahlpflichtig) schreibt.
Ausbau geplant
Der «Vanguard Invest Anlageservice» soll es insbesondere unerfahrenen Anlegerinnen und Anlegern einfach machen, die richtige Investitionsvariante zu finden, so die Werbung. Nach Beantwortung einiger Fragen stellt der Robo-Advisor ein Portfolio aus Aktien- und Anleihenfonds zusammen, das auf die Anlagewünsche und Risikobereitschaft der Kunden zugeschnitten ist. Auch die Überwachung und das Rebalancing des Portfolios geschieht automatisch. Die Nutzer sollen sich um nichts mehr kümmern müssen.
In der Startphase ist demnach nur die automatische Variante und eine Beschränkung auf 13 Anlagefonds geplant. Doch dabei soll es nicht bleiben. «Wir wollen noch in diesem Jahr die Plattform auch öffnen für Kunden, die ihr Portfolio selbst zusammenstellen wollen», sagt Jesper Wahrendorf, Leiter des neuen Dienstes. Zudem sollen später alle 56 in Deutschland zugelassenen Vanguard-Produkte zur Auswahl stehen.
Bald in der Schweiz?
Sparpläne seien ab 25 Euro pro Monat möglich und nach einer Mindesteinlage von 5’000 Euro könnten Kunden und Kundinnen flexibel Geld ein- und auszahlen. Die Kosten werden mit 0,65 Prozent All-in-Servicegebühr plus Fondsgebühren von durchschnittlich 0,15 Prozent veranschlagt.
Ob ein ähnlicher Dienst auch hierzulande infrage kommen könnte, wollte Vanguard gegenüber finews.ch nicht kommentieren.
Vanguard hat laut eigenen Angaben weltweit rund 30 Millionen Kundinnen und Kunden und verwaltet rund 7 Billionen Dollar Vermögen. Das amerikanische Unternehmen hat genossenschaftliche Wurzeln und ist nicht börsenkotiert.