3. Wo die meisten Frauen in der Geschäftsleitung sind
Auch wenn es schon nachdenklich stimmen sollte, dass keine von finews.ch untersuchte Bank mehr als einen Drittel ihrer Geschäftsleitungsposten mit Frauen besetzt hat, kann man sich auch immerhin über jenen Drittel freuen.
Spitzenreiterin in Sachen Chancengleichheit bis unters Dach scheint zum Zeitpunkt der Auswertung (Bild unten) die Postfinance zu sein. Von neun Stellen in der Geschäftsleitung sind drei von Frauen besetzt, was eben jener Drittel wäre. Es sind dies die Leiterin Retail, Sylvie Meyer, die Leiterin Risk, Legal & Compliance, Felicia Kölliker sowie Gabriela Länger, die Leiterin Arbeitswelt der Postbank. Per 1. März ersetzt die ehemalige Cler-Chefin Sandra Lienhart übrigens Sylvie Meyer als neue Leiterin Retail.
Zweit- und drittplatziert folgen die Credit Suisse und Edmond de Rothschild mit jeweils 25 Prozent Frauenanteil in der Geschäftsleitung.
Schlusslicht ist mit abgerundeten 7 Prozent die Schweizer Division der Credit Suisse, da befand sich zum Zeitpunkt der Auswertung gerade eine Frau in der Geschäftsleitung von 15 Personen, und zwar Anke Bridge Haux, zuständig für Digitalization & Products. Ab Neujahr stiess aber Serana Fioravanti als neue Chief Risk Officer für die Schweiz dazu, als Ersatz für Philippe Clémençon, der zu Didier Denat ins Corporate Banking wechselt. Fioravanti war vorher für das Markt- und Liquiditätsrisiko in der Schweiz zuständig.
4. Welche Banken auch 2020 noch keine Frauen in der Teppichetage haben
Frauenjahr hin oder her, immer noch gibt es Banken in der Schweiz, die auch im Jahr 2020 keine einzige Frau in der Geschäftsleitung haben.
Von der Schelte ein wenig ausgenommen ist die ebenfalls in der Tabelle abgebildete Raiffeisen, wie oben erwähnt, weil sie bis vor kurzem (und vielleicht ohne die Affäre Vincenz noch heute) eine Frau in der Geschäftsleitung hatte, und auch bald wieder eine haben wird.
Doch dass die folgenden Banken, die sich ja bewusst sein sollten, dass es Unternehmen hilft, wenn sie eine diverse Geschäftsleitung haben, dann selber ihre operative Verantwortung ausschliesslich auf Männerschultern verteilen, erstaunt.
So ergibt sich in der Schweiz ein düsteres Bild, geht es um den Frauenanteil auf Geschäftsleitungsstufe: Gerade mal rund 12 Prozent beträgt der Frauenanteil in den Bank-Geschäftsleitungen laut Auswertung von finews.ch. Das sind von insgesamt 188 Geschäftsleitungsmitgliedern gerade mal 23 – würden alle weiblichen Geschäftsleitungsmitglieder von Schweizer Banken auf einem Platz stehen, könnten sie gerade mal knapp zwei Fussballmannschaften bilden und gegeneinander spielen, solange sich niemand verletzt.
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