Sofort darauf reagiert hat die UBS, die jüngst ein Gesuch zum Ausbau ihres Anteils an einem solchen Konstrukt einreichte. Die Schweizer Grossbank stellt zusammen mit der Erzrivalin Credit Suisse die Nummer eins und drei in der asiatischen Vermögensverwaltung. J.P. Morgan schafft es dort nicht unter die Top Ten, ist aber im Brokerage und im Investmentbanking eine Grösse in der Region.
Nun will Dimon so schnell wie möglich ein Gesuch einreichen wie die UBS. Dabei ist es sein Fernziel, in China einst sämtliche Dienstleistungen anzupreisen, die J.P. Morgan auch in den USA anbietet. Geld spielt bei jenen Überlegungen eine untergeordnete Rolle. «Über kurzfristige Erträge und Gewinne in dem Land mache ich mir keine Sorgen», kommentiere Dimon.
Normalität als Neuland
Dimon, der vor wenigen Jahren eine Krebserkrankung überwand und für seinen unverwüstlichen Optimismus bekannt ist, sieht die Welt jenseits des Fernost-Abenteuers aber nicht nur rosig. Die steigende Verschuldung der USA und die Angebotsschwemme am Anleihenmarkt könne zu mehr Volatilität an den Finanzmärkten führen, gab er zu bedenken. Für die Investoren sei die Normalisierung der Geldpolitik im Westen genauso neu wie zuvor die Quantitativen Lockerungen.
Dieses Understatement erinnert an jenes Interview, welches Dimon kurz vor der Finanzkrise im Jahr 2007 dem deutschen Magazin «Der Spiegel» gab. «Die Situation an den Finanzmärkte ist schlimmer als die meisten denken, aber die Dimensionen für eine Rezession hat sie noch nicht erreicht», sagte der Banker damals.
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