Am diesjährigen Jahrestreffen des World Economic Forum (WEF) glänzt der Private-Banking-Doyen durch Abwesenheit. Das sorgt für Gesprächsstoff an der Bahnhofstrasse. 

Kürzlich beleuchtete finews.ch die umfangreichen Delegationen aus der einheimischen und internationalen Finanzindustrie, die ans diesjährige WEF nach Davos pilgern.

Ein Detail gibt seither an der Bahnhofstrasse zu reden: Warum bleibt Iqbal Khan, der frühere Alleinmatador im Global Wealth Management (GWM) der UBS, dem Stelldichein der globalen Polit- und Wirtschaftselite fern, während Rob Karofsky, mit dem Khan seit vergangenem Frühling die Leitung des GWM teilt (finews.ch berichtete) von New York nach Davos reist?

Andere «Papabili» reisen nach Graubünden

Mit den unterschiedlichen geografischen Schwerpunkten – Karofsky ist vor allem für das wichtige US-Geschäft zuständig, Khan unter anderem für den asiatischen Markt – lässt sich das Muster nicht ohne Weiteres erklären. Khan verantwortet weiterhin die europäischen Märkte des GWM und aus Asien werden sehr viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet.

Interessanterweise sind übrige UBS-Topmanager, die als «Papabili» für eine dereinstige Nachfolge von Group CEO Sergio Ermotti gehandelt werden (finews.ch nannte die Namen) in Davos voraussichtlich mit dabei. Neben Karofsky insbesondere Beatriz Martin Jimenez, Leiterin für den Bereich Non-Core & Legacy.

Vorsicht vor Schlussfolgerungen

Könnte Khans Abwesenheit ein Zeichen dafür sein, dass er sich mit seiner Verantwortung für das GWM in Singapur etwas weit von der Zentrale und damit den Dynamiken der Ermotti-Nachfolge entfernt hat?

Bei solchen Schlussfolgerungen ist wie immer Vorsicht geboten. Quellen, die der Bank nahestehen, verweisen darauf, dass sich die Geschäftsleitungsmitglieder bei ihrer WEF-Teilnahme schon in der Vergangenheit immer wieder mal abgewechselt hätten. Das sei auch bei Khans früherem Wirkungszentrum, der Credit Suisse, üblich gewesen.

Karofksy in Davos, Khan in Schanghai

Zudem hat Iqbal Khan die UBS vor wenigen Tagen an der grossen, bankeigenen «Greater China Conference» in Schanghai repräsentiert. 

Die Bank wollte sich auf Anfrage nicht zur Abwesenheit des Co-Chefs ihres GWM in Davos äussern.