Stimmung der Fondsmanager sackt in den Keller
Einen so starken und schnellen Stimmungseinbruch haben die Experten der Bank of America in ihrer monatlichen Umfrage unter Fondsmanagern selten erlebt. Damit bewegt sich der Effekt der Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump als Stimmungskiller auf einer Stufe mit der Corona-Pandemie, Kriegen oder der Finanzkrise von 2008.
Fondsmanager weltweit blicken so pessimistisch wie seit 30 Jahren nicht mehr auf die Aussichten der Weltwirtschaft. Auch das Engagement in US-Aktien wird kritisch gesehen. Der Anteil der Fondsmanager, die eine Reduktion auf diesem Markt erwägen, steigt auf einen Rekordwert.
Laut Bank of Amerika erwarten 82 Prozent der Umfrageteilnehmer des «Global Fund Manager Survey» eine Abschwächung der Weltwirtschaft. Einen Monat zuvor hatte dieser Anteil noch 44 Prozent betragen.
Doch diese negative Stimmung ist noch nicht vollständig in der Vermögensallokation abgebildet. Eine Rekordzahl der Fondsmanager beabsichtigt, ihr Engagement in US-Aktien zu reduzieren. Das könnte weitere Verluste für US-Aktien bedeuten, wie es weiter heisst.
Die Fondsmanager seien «maximal bearish in Bezug auf die Makroökonomie, nicht ganz maximal bearish in Bezug auf den Markt», schreiben die Studien-Autoren um Michael Hartnett.
US-Aktien untergewichten
Das würde sich auch noch nicht vollständig in den Cash-Allokationen widerspiegeln. Diese stieg innerhalb von zwei Monaten um 1,25 Prozentpunkte auf 4,8 Prozent des Vermögens. In andern Bären-Märkten habe dieser Wert über der Schwelle von 6 Prozent gelegen.
Die US-Handelspolitik und der Anstieg der Volatilität an den Finanzmärkten haben die Aktienanleger verunsichert. Die Befragten haben US-Aktien im April zu 36 Prozent untergewichtet, während sie im Februar noch zu 17 Prozent übergewichtet waren.
42 Prozent der Befragten halten eine Rezession in der grössten Volkswirtschaft der Welt für wahrscheinlich, und auch die Erwartungen für eine wieder steigende Inflation sind in die Höhe geschnellt. Die Wahrscheinlichkeit einer harten Landung der US-Wirtschaft schnellte auf 42 Prozent hoch.
Bei der Einschätzung für die Weltwirtschaft stieg dieser Wert auf 49 Prozent, verglichen mit 11 Prozent im Vormonat. 37 Prozent rechnen mit einer weichen und nur 3 Prozent mit einer «No-Landing».
Auch bei den Erwartungen mit Blick auf die US-Zinspolitik hat es Verschiebungen gegeben. 41 Prozent der Teilnehmer der Befragung rechnen nun mit drei oder mehr Zinssenkungen der Notenbank Fed. Zuvor lag dieser Anteil bei rund 20 Prozent.