Was für Hypovermittler entscheidend ist
In der Schweiz schliessen einer Umfrage zufolge nur rund 7 Prozent der Wohnimmobilienbesitzer ihre Hypothek über Vermittler ab. Damit sich das ändert, müssen sie verglichen mit der Hausbank schon einen klaren Vorteil bieten.
Damit Kundinnen und Kunden ihre Hypothek nicht selbst regeln und bei ihrer Hausbank bleiben, müssen Hypovermittler schon einen ordentlichen Zinsvorteil bieten, um erfolgreich zu sein.
Laut einer Studie der Hochschule Luzern liegt der Marktanteil der Hypothekarvermittler aktuell bei rund 7 Prozent. Das sei gegenüber früheren Werten eine Stagnation oder sogar ein leichter Rückgang, heisst es weiter.
Dabei wird ihnen grundsätzlich ein klares Wachstumspotenzial bescheinigt. Demnach wären rund 37 Prozent der Befragten grundsätzlich offen dafür, ihre Hypothek künftig über Vermittler abzuschliessen.
9 Prozent der Immobilienbesitzerinnen und -besitzer gaben an, einen möglichst digitalen Abschluss zu bevorzugen. Für 20 Prozent sei ein persönlicher Kontakt entscheidend und weitere 8 Prozent gaben an, dass sie die Zusammenarbeit mit einem Hypothekenvermittler speziell bei der Verlängerung einer bestehenden Hypothek in Betracht ziehen.
Bei der Typisierung der potenziellen Kundinnen und Kunden gibt es nur Trends. «Am ehesten sind Männer, Stadtbewohner, jüngere Menschen sowie Menschen mit höherem Einkommen und Bildungsniveau bereit, mit Hypothekenvermittlern zusammenzuarbeiten», heisst es weiter.
Treue zur Hausbank
Als Informationsquelle für den Zinsvergleich werden Vermittler bereits von 17 Prozent der Befragten genutzt.
Die Treue zur Hausbank sei in der Schweiz ausgeprägt, schreiben die Autoren. «Um etwa 15 Prozent der aktuellen oder potenziellen Eigenheimbesitzer zu einem Wechsel zu bewegen, müssten die Angebote von Vermittlern – abhängig von der Ausgangssituation und der jeweiligen Kundengruppe – mindestens 40 bis 60 Basispunkte günstiger sein als die Offerten der Hausbank.»
Bei einem Abschlag von weniger als 40 Basispunkten liege die Wechselbereitschaft unter 5 Prozent, bei 60-70 Basispunkten jedoch bei 37 Prozent.
Grossteil sieht Vermittler nicht als Alternative
Immerhin 54 Prozent der Hypothekarnehmer kann sich explizit nicht vorstellen, in Zukunft einen Hypothekenvermittler in Anspruch zu nehmen.
Den Anteil von Hypotheken-Plattformen schätzen die Studien Autoren laut ihrem Marketplace Lending Report per Ende 2023 auf etwa 3 bis 3,5 Prozent. Ungefähr die Hälfe aller Abschlüsse würde somit auf Online-Plattformen entfallen.
In anderen Ländern wie Deutschland oder Grossbritannien spielen Vermittler mit Marktanteilen von 40 bzw. 70 Prozent eine deutlich grössere Rolle, heisst es weiter.
Die Studie basiert den Angaben zufolge auf einer repräsentativen Online-Befragung von 1’382 in der Schweiz wohnhaften Personen im Alter von 20 bis 74 Jahren, die bereits im August 2024 durchgeführt wurde.