Golfregion: Messi, Moneten und Mega-Events
Vor drei Jahren gewann Lionel Messi mit Argentinien den FIFA World Cup ‘22 von Katar. Jetzt steht der 37-Jährige zum ersten Mal Werbepate für eine Kreditkarte von Mastercard in dem Golfstaat. Der Markt für Sponsorships in der erdölreichen Region gilt als äusserst lukrativ. Er ist aber auch hart umkämpft.
Von Gérard Al-Fil, Dubai
Superstar Lionel Messi ist bereits seit 2018 Werbebotschafter von Mastercard. Nun ist daraus auch noch eine Partnerschaft mit der Doha Bank, der Nummer vier der Banken in Katar, geworden. Der Argentinier, der beim US-Club Inter Miami unter Vertrag steht und laut Medienberichten angeblich von seinem Ex-Club FC Barcelona für ein Comeback umworben wird, trage der enormen Fussballbegeisterung im Golfstaat Rechnung, heisst es in einer Medienmitteilung. Kartenbesitzer können unter anderem Tickets für Matches weltweit gewinnen.
Vertreter der Doha Bank und von Mastercard präsentieren die Kooperation mit Lionel Messi. (Bild: zVg)
Lokale und ausländische Banken gehen gerne Deals mit Stars und Veranstaltungen im Sport- und Kulturbereich ein, scharen sich doch um beide gut betuchte Einheimische, Geschäftsreisende und Touristen aus aller Welt. Schliesslich sollen Dubai-Reisende nicht nur das unvermeidliche weiss-rote Logo der britischen Grossbank HSBC am Flughafen im Kopf behalten.
Banken geben Vollgas
Ausserdem liegt die Wirtschaftskraft pro Kopf in Katar dank seiner enormer Flüssiggasvorräte um 516 Prozent über dem globalen Durschschnitt. So bezahlt eine Bank gerne mal einen Superstar wie Leo Messi, um neue Kunden zu gewinnen.
Saudi-Arabiens Bank Albilad ist Partnerin des Formel-1-Grand-Prix in Dschidda, um, wie das Geldhaus sagt, den Umbau des Königreichs von einer Ölexportwirtschaft zu einem modernen Industriestaat, zu unterstützen. Dies geschieht im Einklang mit dem Regierungsplan Vision 2030. Dieser misst dem Tourismus eine erhebliche Bedeutung bei.
J. P. Morgan sponsort schon seit Jahren das Dubai Duty Free Tennisturnier, das im vergangenen Februar von Stefanos Tsitsipas bei den Herren und Mirra Andreeva bei den WTA-Damen gewonnen wurde. In einem privaten Foyer bewirtet die US-amerikanische Investmentbank ihre wohlhabenden Kunden in den Golf-Emiraten, die die Schweizer Tennis-Legende Roger Federer schon seit Jahren seine zweite Heimat nennt.
Kunst und Kontakte
So wird die Schweizer Privatbank Julius Bär zusammen mit der Genfer Luxusuhrenmacherin Piaget als Partnerin der Kunstmesse Art Dubai auch dieses Jahr die internationale Kunstszene vom 18. Bis zum 20. April 2025 ins edle Ferienresort Madinat Jumeirah einladen.
Und die britische Standard Chartered Bank steht schon seit Jahren dem Dubai Marathon als Namensgeberin zur Seite. Zum Jahresende ist Abu Dhabi Commercial Bank als Banksponsorin mit von der Partie, wenn das Abschlussrennen der Formel 1 im Dezember auf der Insel Yas bei Abu Dhabi stattfindet.
Dubai erwartet laut Immobilienberaterin Knight Frank dieses Jahr mehr als zehntausend neue Millionäre, was binnen Jahresfrist ein Drittel mehr Wachstum entspricht. Damit stiege 2025 die Zahl der Dollarmillionäre in Dubai auf 205'000, die bevorzugt in Villen, Yachten, aber auch in Startups investieren. Ausserdem würden zum Jahresende 1'500 Ultra-High Net Worths geben, also Gutbetuchte mit 30 Millionen Dollar auf der hohen Kante. Vor fünf Jahren waren es noch 1'300.