Die Bundesanwaltschaft hat Büros des schweiz-angolanischen Financiers Jean-Claude Bastos untersucht. Auch die Finma ist wieder aktiv geworden. Das Imperium Bastos' droht zu zerfallen.
Die Bundesanwaltschaft verdächtigt den schweiz-angolanischen Financier Jean-Claude Bastos der Geldwäscherei. Die Untersuchungsbehörde hat diese Woche mehrere Hausdurchsuchungen in Räumlichkeiten von Bastos durchgeführt, unter anderem auch in Zürich, wie die «Handelszeitung» am Donnerstag schreibt.
Vergangenen Monat hat die Bundesanwaltschaft zudem ein Strafverfahren gegen eine unbekannte Täterschaft eröffnet. Auch hier geht es um Verdacht auf Geldwäscherei. Das Verfahren steht im Zusammenhang mit Aktivitäten mit dem Vermögen der Nationalbank Angolas sowie des Staatsfonds des westafrikanischen Landes. Um Bastos zieht sich die Schlinge somit enger.
Mandat entzogen
Zu Beginn des Monats hat Angola unter seinem neuen Präsidenten João Manuel Gonçalves Lourenço Bastos und seiner Finanzgruppe Quantum Global das Vermögensverwaltungsmandat für Gelder des Staatsfonds und der Nationalbank entzogen. Dabei handelte es sich um über 5 Milliarden Dollar.
Die nun erfolgten Untersuchungen sind die nächste Episode in einer Kaskade von Ereignissen, welche dem durch seine Angola-Connection schwerreich gewordenen Bastos langsam den Boden unter den Füssen wegziehen.
Im April hatte Mauritius Dutzende von Bastos-Bankkonten, Bastos hat einen Teil seiner Quantum-Fonds auf der Insel im Indischen Ozean domiziliert, gesperrt und mehrere hunderte Millionen Dollar eingefroren. Vor gut zwei Wochen zog Grossbritannien nach: Ein Gericht verfügte das Einfrieren von rund 3 Milliarden Dollar auf Bastos- und Quantum-Konten.
Stets saubere Geschäfte
Bastos ist ein Freund des Sohnes des früheren angolanischen Langzeit-Präsidenten José Eduardo Dos Santos. Sohn Filomeno Dos Santos war Chef des Staatsfonds gewesen, musste zu Beginn des Jahres das Amt jedoch abgeben.
Bastos hat stets betont, er mache saubere Geschäfte. Er kassierte für die Verwaltung der angolanischen Gelder eine jährliche Gebühr von bis zu 2,5 Prozent. Der Geldwäschereivorwurf könnte sich gegen die Praxis von Bastos richten, für eigene Projekte jeweils auch Gelder des Staatsfonds eingesetzt zu haben.
Einen Interessenkonflikt hatte Bastos in dem Zusammenhang stets verneint. Die Schweizer Finanzmarktaufsicht Finma hat Bastos und die Firma Quantum Global vor Jahren bereits einmal durchleuchtet. Damals hatte sie keine Auffälligkeiten festgestellt.