Die Behörden auf der Insel Mauritius haben Gelder des Schweiz-Angolaners Jean-Claude Bastos eingefroren. Es besteht der Verdacht auf Geldwäscherei.
Die Schlinge um den umstrittenen Schweiz-Angolaner Jean-Claude Bastos zieht sich enger. Der Financier Bastos gehört zum Umfeld des früheren angolanischen Staatspräsidenten José Eduardo dos Santos und verwaltet den rund 5 Milliarden Dollar schweren Staatsfonds Angolas. Gelder aus dem Fonds flossen dabei auch in von Bastos angestossene Investments.
Nun haben die Behörden auf der Insel Mauritius im Indischen Ozean reagiert. Wie lokale Medien berichten, hat ein Gericht am Wochenende angeordnet, Gelder auf 25 Konten von Bastos einzufrieren. Dabei soll es sich um eine Summe von rund 157 Millionen Dollar handeln. Zudem hat die lokale Finanzaufsicht Bastos die Lizenzen für sieben Quantum-Fonds entzogen. Auslöser war ein Besuch und die Intervention eines hochrangigen Politikers aus Angola auf der Insel.
Gelder über Quantum Global abgezweigt
Mauritius werfe dem umtriebigen Geschäftsmann vor, Gelder aus dem Staatsfonds, dem Fundo Soberano de Angola (FSDEA) über seine Finanzgesellschaft Quantum Global, in eigene Projekte investiert zu haben, heisst es. Grössere Teile von Quantum Global werden über Zweigfirmen auf Mauritius verwaltet.
Bastos und Quantum waren in den letzten Monaten mehrfach in den Medien erwähnt worden, nachdem in den sogenannten «Paradise Papers» über die Konstrukte geschrieben worden war. Vor wenigen Wochen war über zudem ein Zahlung von 500 Millionen Dollar auf ein HSBC-Konto berichtet worden, welche von Filomeno dos Santos veranlasst worden war. Filomeno ist der Sohn des Ex-Präsidenten und vormaliger Chef des Staatsfonds und zudem ein enger Freund von Bastos.
Gegen ihn wird in Angola wegen Korruptionsverdacht ermittelt. Weder Bastos noch Quantum Global hätten etwas mit der Transaktion zu tun, hiess es Anfang April in einer Mitteilung des Bastos-Fonds.
Mehrere hundert Millionen Dollar
Bastos soll für mehrere seiner eigenen Projekte auch Gelder des Staatsfonds verwendet haben. In der Hauptstadt Luanda setzt er 151 Millionen Dollar Staatsfonds-Gelder ein, um einen Hotelkomplex aufzubauen. In der Exklave Cabinda baut er einen Hafen für rund 800 Millionen Dollar. 180 Millionen Dollar stammen aus dem Staatsfonds, wie es heisst.
Bastos erhält für das Management des angolanischen Staatsfonds eine jährliche Gebühr von bis zu 2,5 Prozent, rund 60 bis 70 Millionen Dollar pro Jahr.
Bastos war im Jahr 2011 von einem Zuger Verwaltungsgericht wegen ungetreuer Geschäftsführung verurteilt worden.
Er teilte via Quantum Global am Montag mit, er habe sich nichts vorwerfen zu lassen. Alle Finanzaktivitäten von Quantum Global geschähen im Rahmen der Jurisdiktionen jener Länder, wo die Aktivitäten stattfänden, unter anderem in Angola, auf Mauritius und in der Schweiz.