Unicredit darf ihren Anteil an der Commerzbank bis knapp unterhalb der Marke von 30 Prozent ausweiten. Damit ist aber erste eine Hürde von mehreren genommen.

Nach Angaben des italienischen Finanzkonzerns hat die Bankenaufsicht der Europäischen Zentralbank (EZB) dem Antrag der Unicredit, ihren Anteil an der Commerzbank bis auf 29,9 Prozent auszuweiten, zugestimmt.

Das geht aus einer Medienmitteilung des Instituts vom Freitag hervor. Von der Bankenaufsicht der EZB liegt bis anhin noch keine Meldung vor.

Die Genehmigung wäre ein weiterer Schritt für eine mögliche Übernahme des DAX-Konzerns. Von der EZB liegt noch keine Stellungnahme vor.

Weitere Faktoren bestimmen Zeitplan

Die Genehmigung unterstreiche die Finanzkraft und die aufsichtsrechtliche Konformität von Unicredit, schreibt die Bank. Es gebe aber noch eine Reihe von Faktoren, die die weiteren Schritte und den damit verbundenen Zeitplan bestimmen werden.

Bevor die über Derivate gehaltenen ca. 18,5 Prozent der Aktien in physische Aktien umgewandelt werden können, sind jedoch noch mehrere weitere Genehmigungen erforderlich, u.a. vom deutschen Bundeskartellamt, heisst es weiter.

Zudem warte man auf die Gelegenheit, einen konstruktiven Dialog mit der neuen deutschen Regierung zu beginnen, sobald diese gebildet ist.

Anteil von gut 28 Prozent

Unicredit hatte im September 2024 den Teilausstieg des Bundes bei der seit der Finanzkrise 2008/2009 teilverstaatlichten Commerzbank genutzt und hatte dabei ein Aktienpaket von 4,5 Prozent an Deutschlands zweitgrösster Privatbank übernommen. Am Markt wurde das über weiter Aktienkäufe erst auf 9,5 Prozent und über Derivate auf inzwischen gut 28 Prozent ausgebaut.

Ab der Schwelle von 30-Prozent wäre die Unicredit verpflichtet, den übrigen Commerzbank-Aktionären ein Kaufangebot zu unterbreiten.

Die EZB prüft Investoren, die zehn Prozent oder mehr an einer Bank besitzen wollen, um sicherzustellen, dass sie geeignete Aktionäre sind.