Die Ostschweizer Kantonalbank hat 2024 im Kommissions- und Handelsgeschäft deutlich mehr verdient. Aber damit kann sie die Scharte im Zinsgeschäft nicht auswetzen. Der Bruttogewinn ist rückläufig – der Konzerngewinn steigt, weil keine Zuweisung an die Reserven erfolgt.

Die St. Galler Kantonalbank (SGKB) hat im Geschäftsjahr 2024 den Konzerngewinn um 3,8 Prozent auf 215,1 Millionen Franken gesteigert. Das ausgewogene Geschäftsmodell habe sich einmal mehr bewährt, hält die Bank in der Medienmitteilung vom Mittwoch fest. Und CEO Christian Schmid kommentiert: «Neben der Vertriebsleistung trug die sehr gute Performance unserer Anlageprodukte zu diesem guten Resultat bei.»

Beim Zinsgeschäft hat die SGKB wie die meisten Bank unter der von der Schweizerischen Nationalbank (SNB) geprägten Entwicklung hin zu deutlich tieferen Zinsen gelitten. Entsprechend liegt der Zinserfolg mit 332 Millionen Franken deutlich unter dem des Vorjahres (–10,4 Prozent).

Mehr Kundengelder und -ausleihungen

2024 hat die SGKB Neugeld über 3,1 Milliarden Franken gewonnen, nun betreut sie Kundenvermögen von 64,5 Milliarden Franken, 9,8 Prozent mehr als im Vorjahr.

Die Kundenausleihungen stiegen um 5 Prozent auf 33,8 Milliarden Franken, der Löwenanteil davon entfällt mit 31,2 Milliarden (+4,7 Prozent) nach wie vor auf Hypotheken.

IT-Investitionen

Gegengewichte zum rückläufigen Zinserfolg waren das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft sowie das Handelsgeschäft. Der Erfolg betrug hier 175,9 Millionen bzw. 45,2 Millionen Franken, was ein Plus von 11,4 respektive von 6 Prozent entspricht.

Zugenommen hat auch der Geschäftsaufwand, um 3,8 Prozent auf 301,7 Millionen Franken. Mit 5,9 Prozent legt der Sachaufwand deutlich zu, was die SGKB mit Investitionen in Weiterentwicklung, Betrieb und Ersatz von IT-Lösungen begründet.

Gleichbleibende Dividende

Der Bruttogewinn liegt mit 259,9 Millionen Franken 10,4 Prozent unter dem Vorjahreswert. Der Konzerngewinn liegt im Wesentlichen deshalb im Plus, weil dieses Jahr auf die Zuweisung zu den Reserven für allgemeine Bankrisiken (Vorjahr: 30 Millionen Franken) verzichtet wird.

Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung vom 30. April 2025 eine gleichbleibende Dividende von 19 Franken pro Aktie. Damit schüttet die SGKB 53 Prozent ihres Konzerngewinnes an die Aktionäre aus.

Ausblick 2025 – «Ergebnis auf Vorjahresniveau»

Der Kanton St.Gallen als Hauptaktionär erhält Dividenden über 58,1 Millionen Franken, dazu die (unter dem Sachaufwand verbuchte) Abgeltung für die Staatsgarantie von 11,6 Millionen Franken.

Für das Geschäftsjahr 2025 erwartet die SGKB ein Ergebnis auf Vorjahresniveau, «wobei Prognosen der Zinsentwicklung aktuell mit sehr grosser Unsicherheit behaftet sind. Die Zinsschritte der SNB und die Reaktionen am Markt dürften erneut einen wesentlichen Einfluss auf die Ertragslage haben.»