Vaudoise zieht bei Autoversicherung Schraube an

Die Vaudoise-Gruppe blickt zufrieden auf das Jahr 2024 zurück: Der Gewinn konnte gesteigert werden, das Eigenkapital ist auf Rekordniveau, die Dividende wird erhöht. Doch es gibt eine Baustelle. 

Die Vaudoise-Gruppe vermeldet für das Geschäftsjahr 2024 einen Nettogewinn von 147 Millionen Franken, nach 132,5 Millionen in 2023. Der Umsatz stieg 4,2 Prozent auf 1,44 Milliarden Franken, ein Plus von 4,2 Prozent. Das Eigenkapital erreicht mit 2,55 Milliarden Franken (+9 Prozent) den höchsten Stand in der Geschichte der Versicherung. Die Combined Ratio blieb auf 96,6 Prozent. Insgesamt nahmen die gebuchten Bruttoprämien um 3,4 Prozent auf 1,40 Milliarden Franken zu.

Für die Aktionäre ist allerdings mehr der Gewinn auf Stufe der Vaudoise Versicherungen Holding relevant, deren Titel (Namenaktien B) an der SIX Swiss Exchange kotiert sind (die Gruppe als Mutter ist genossenschaftlich organisiert). Der Gewinn der Holding ist ebenfalls gestiegen, von 43,5 Millionen nach 50,9 Millionen Franken. Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung vom 12. Mai 2025, die Dividende um 2 Franken auf 24 Franken pro Aktie zu erhöhen. Vom guten Abschluss der Gruppe werden auch die Kunden 2025 und 2026 in Form eines Prämienrabatts von 44 Millionen profitieren.

Im Ergebnis dominiert das Nichtlebengeschäft

Zum Nettoergebnis von 147 Millionen Franken steuerte das Nichtlebengeschäft 102 Millionen bei, wozu auch das Ausbleiben von Elementarschäden im zweiten Halbjahr beitrug. 21 Millionen lieferte das Lebengeschäft. Der Rest kam von Berninvest/Vaudoise Investment Solutions, die Immobilienanlagen für Dritte verwalten.

Im Nichtlebengeschäft nahmen die Prämien um 5,1 Prozent auf 1,16 Milliarden Franken zu. Im Lebengeschäft waren sie dagegen rückläufig und betrugen noch 240 Millionen Franken (–3,8 Prozent).

Wachstumskurs in der Deutschschweiz

In der Deutschschweiz ist die Vaudoise auf Wachstumkurs (+5,4 Prozent bei den Nettoprämien) , sie konnte etwa bei der Unfallversicherung die Städte Bern und Uster als Kundinnen gewinnen, wie Generaldirektor Jean-Daniel Laffely an der Medien- und Analystenkonferenz in Zürich am Mittwoch mitteilte. Bereits 40 Prozent der Prämien stammen bereits aus der Deutschschweiz. Gemäss Laffely will man hier mit weiter expandieren.

Ein besonderes Augenmerk gilt dem Bereich der volumenmässig wichtigsten Branche, der Motorfahrzeugversicherung. In diesem Bereich sind die Schäden aus verschiedenen Gründen (allgemeine Teuerung, Elektrifizierung usw.) stark gestiegen (was den ganzen Markt trifft), die Combined Ratio liegt bei Vaudoise über 100 Prozent. Hier hat die Versicherung bereits Prämienerhöhungen  durchgesetzt, und mit weiteren Anpassungen ist zu rechnen – wobei auch berücksichtigt werden muss, dass 2024 bezüglich Hagelschäden sehr glimpflich verlief, also zumindest von dieser Seite keine Belastung erfolgte. Bis 2027 sollen aber auch neue Produkte entwickelt werden, die bei Fahrzeugen nur noch vom Kunden gewünschte Schäden abdecken, also keine Rundum-Absicherung mehr bieten.. 

Gute Performance der Anlagen

Zum guten Ergebnis trugen auch die Kapitalanlagen von 7,69 Milliarden Franken bei. Sie warfen gemäss Erfolgsrechnung einen Nettoertrag von 2,5 Prozent ab, die Performance zum Marktwert beträgt aber 6,3 Prozent. Vaudoise ist zu 40 Prozent in Obligationen investiert, gefolgt von Immobilien (21 Prozent) und Fonds (16 Prozent, worunter viele Aktien sein dürften).

Beim Ausblick verwies Laffely auf die strategischen Ziele 2023/2025 und hielt fest, dass man die Schadenbelastung insbesondere im Motorfahrzeugbereich genau verfolgen werde.