Die Valoren der Luzerner Kantonalbank entwickeln sich unterdurchschnittlich. Nun steht gar eine Reduktion des Anteil des Kantons Luzern am Staatsinstitut zur Diskussion.

Der Aktienkurs der Luzerner Kantonalbank (LUKB) ist unlängst zum Politikum verkommen. FDP-Kantonsrat Thomas Meier hatte diesen Sommer eine Anfrage zur schlechten Börsenkursentwicklung insbesondere der vergangenen drei Jahre eingereicht. Mitunterzeichner sind Adrian Nussbaum von der Mitte und Mario Cozzio von der GLP; finews.ch berichtete darüber.

Dabei dreht sich der Vorstoss vor allem um eine Frage: Weshalb entwickelte sich der Börsenkurs gegenüber anderen börsenkotierten Kantonalbanken in den vergangenen drei, fünf und zehn Jahren unterdurchschnittlich? Aktuell notieren die Valoren der LUKB bei 63.60 Franken. Dies ist zwar besser als noch vergangenen Sommer (62.70 Franken), doch immer noch tiefer als 2018. Damals wurden die Papiere noch für 105.40 Franken gehandelt.

Kapitalerhöhung zu früh angekündigt

Mittlerweile liegt die Antwort vor, wie die «Luzerner Zeitung» berichtet (bezahlpflichtiger Artikel). Der Luzerner Regierungsrat weist auf den «generellen Druck auf Titel inlandorientierter Banken» und auf die Anpassungen diverser Indizes hin. Weiter gibt die Regierung den grossen zeitlichen Abstand zwischen der Ankündigung der Kapitalerhöhung im Dezember 2021 und der tatsächlichen Kapitalerhöhung im Mai 2023 als Begründung an. Es habe bei Investoren «eine rund achtzehn Monate dauernde Phase der Zurückhaltung» gegeben. Die Kapitalerhöhung habe schliesslich zu dem damit verbundenen Verwässerungseffekt geführt, heisst es in dem Zeitungsbericht.

Auswirkungen auf die Bilanzen des Kantons Luzern hat der tiefe Aktienkurs übrigens kaum. Lediglich 10,5 Prozent der Beteiligung des Kantons werden im Finanzvermögen ausgewiesen.

Für den Freisinnigen Thomas Meier stellt sich derweil die Frage, ob die Kapitalerhöhung überhaupt notwendig war. Wahrscheinlich habe diese den Kursrückgang beschleunigt, sagt er gegenüber der «Luzerner Zeitung». Dieselbe Meinung vertraten schon Vertreter von SP und Grünen.

Ist der relativ tiefe Streubesitz das Problem?

Gut möglich, dass es schon bald zu einer Kantonsratsdebatte in dieser Sache kommt. Meier prüft, ob er ein Postulat einreichen will. Dabei will er vor allem den Kantonsanteil zur Diskussion stellen «Der Kanton könnte den Anteil an der LUKB auf das Minimum von 51 Prozent reduzieren», wird er im Zeitungsbericht zitiert. Diese Aktien könnten institutionellen Anlegern wie Pensionskassen oder auch Privaten zum Kauf angeboten werden.

Der Kanton Luzern hält heute 61,5 Prozent an der LUKB.

Regierung überarbeitet Eignerstrategie

Der relativ tiefe Streubesitz von rund 40 Prozent könnte mit ein Grund für die schlechte Performance der LUKB-Aktie sein.

Von einer Reduktion will die Luzerner Regierung derzeit nichts wissen und verweist auf die Eignerstrategie von 2021. In dieser wird festgehalten, dass der Kanton Luzern seine aktuelle Beteiligung von 61,5 Prozent beibehalten will. Allerdings wird zurzeit die Eignerstrategie überarbeitet. Bis im Sommer 2025 soll diesbezüglich mehr Klarheit herrschen.