Bernhard Kobler hat einst nach Schlagzeilen um seine Person den Posten als Chef der Luzerner Kantonalbank räumen müssen. Nun kürt ihn die Migros Bank zu ihrem neuen Präsidenten.

Die Migros Bank hat Bernhard Kobler am (gestrigen) Donnerstag zu ihrem neuen Verwaltungsrats-Präsidenten gewählt. Über den Entscheid der Generalversammlung berichtete die Agentur «AWP». Die neue Zusammensetzung des Aufsichtsgremium hat das Institut auf seiner Webseite bereits nachvollzogen, allerdings auf eine Medienmitteilung verzichtet.

Kobler sitzt seit mehr als sieben Jahren im Verwaltungsrat der Bankentocher des Schweizer Detailhandels-Riesen. Er rückte auf den Posten für Fabrice Zumbrunnen nach, der nach seinem Rücktritt als Migros-Chef auch beim Geldhaus der Gruppe seinen Abschied nimmt. Folgerichtig folgt ihm im Gremium der amtierende Präsident der Generaldirektion des Migros-Genossenschafts-Bundes Mario Irminger und tritt das Amt der Vizepräsidenten an.

Zwischenstation bei Julius Bär

Der neuernannte Präsident blickt auf eine lange, aber zuweilen turbulente Karriere im Swiss Banking zurück. Als langjähriger CEO der Luzerner Kantonalbank (LUKB) war Kobler im Jahr 2014 unter dem Eindruck einer (dann zurückgezogenen) Strafklage gegen seine Person und nach grossem Aufsehen in den Medien zurückgetreten. Daraufhin engagierte ihn die Zürcher Privatbank Julius Bär, um insbesondere in der Zentralschweiz neue Kunden zu gewinnen, wo Kobler bestens vernetzt ist.

Julius Bär blieb jedoch eine Zwischenstation für den Bankmanager, nach einem Jahr schied er 2016 bereits wieder aus beim Traditionshaus. Seither hat er sich ein Portfolio von Mandaten und Funktionen in Stiftungen aufgebaut. Mit dem Entscheid der Generalversammlung der Migros Bank ist er nun an der Spitze einer Bank angelangt, die in der Schweiz mehr als 1 Millionen Kunden bedient.

Weiterer Austritt im Sommer

Nach der Wahl vom Donnerstag gehören dem siebenköpfigen Verwaltungsrat ausserdem Isabelle Zimmermann, Isabel Stirnimann Schaller, Michael Hobmeier sowie Ursula La Roche an. La Roche verabschiedet sich indessen im Sommer, es wird nach Ersatz gesucht. Ebenfalls vertagt ist die Ersatzwahl für die abtretende Irène Billo Riediker als Personalvertretung.