Die Privatbank EFG International hat unter grossem Aufsehen Teams von der Credit Suisse in St. Moritz und Gstaad abgeworben. Nun starten die Equipen pünktlich zur Skisaison – Schweiz-Chef Franco Polloni hat finews.ch Einblick in seine Pläne gegeben.
Jetzt ist es spruchreif: EFG International gibt die Eröffnung von zwei neuen Standorten in den Schweizer Nobel-Skiorten Gstaad im Berner Oberland und St. Moritz im Engadin bekannt. Wie aus einer Mitteilung der Zürcher Privatbank vom Donnerstag hervorgeht, ist dies Teil der Bemühungen, die Wettbewerbsposition im Schweizer Heimmarkt zu stärken.
EFG empfängt ihre Kunden an beiden Standorten bereits seit dem 3. Januar, wie weiter zu erfahren war. Das Geldhaus hat Manuel Blanco zum Leiter Private Banking Gstaad und Greater Berne Area ernannt; Stephan Uebersax amtet derweil als Leiter Private Banking St. Moritz und Engadin. Die Ernennungen gelten seit Anfang Jahr.
Beide lokalen Geschäftsleiter berichten direkt an Franco Polloni, der beim Institut für die Ländermärkte Schweiz und Italien zuständig ist.
Schon lange geplant
«Der Entscheid für eine Präsenz in Gstaad und St. Moritz wurde im Rahmen einer längerfristigen strategischen Überlegung bereits nach der Pandemie getroffen», sagte Polloni gegenüber finews.ch. «Die Ereignisse im vergangenen März waren für den Entscheid nicht ausschlaggebend. Aber sie haben die Umsetzung sicher beschleunigt.»
«Für mich sind die Personen entscheidend. Mit Manuel Blanco und Stephan Uebersax haben wir die richtigen Persönlichkeiten gefunden, die lokal verankert und etabliert sind und auch die Werte von EFG gegenüber den Kunden repräsentieren können.»
UBS und CS mussten rasch reagieren
Sowohl bei Blanco wie bei Uebersax handelt es sich um langjährige Kader der Credit Suisse (CS), welche die beiden prestigeträchtigen Tourismusorte mit ihrer internationalen Jetset-Kundschaft bereits für die Grossbank bearbeitet haben. Sie sind im Nachgang des Notverkaufs der CS an die grössere Konkurrentin UBS zu EFG gewechselt. Dabei nahmen sie jeweils ihr angestammtes Team gleich mit hinüber zum neuen Arbeitgeber, was in der Szene für viel Aufsehen sorgte.
Die CS ihrerseits musste rasch reagieren und hat mit Hans Baumgartner einen weiteren Veteranen nach Gstaad geschickt. In St. Moritz kam es derweil beim Mutterhaus UBS Schweiz zu einer Wachablösung, auch dort agieren nun neue Chefs.
Etablierte Netzwerke
Die Integration gleich zweier hochkarätiger CS-Teams bestätigte EFG nun nochmals in der Mitteilung vom Donnerstag. «Die neuen Büros werden von erfahrenen Kundenberatern und Spezialisten geleitet, die über etablierte Netzwerke und langjährige Erfahrung in der Betreuung von Kunden an diesen Standorten verfügen», so das Institut.
Wohl eher überflüssig sind die Angaben zur Adresse der neuen EFG-Büros in Gstaad (Chalet Daisy Promenade 25/27) und St. Moritz (Via Maistra 11) – die wohlhabende Kundschaft von Blanco, Übersax & Co wird vermutlich längst wissen, wo sie diese finden.
Unter Mitarbeit von Samuel Gerber und York Runne