Die französische Grossbank Societe Generale trennt sich von ihrem Russland-Geschäft. Die Tochter Rosbank geht an ihren einstigen Besitzer zurück.
Die Société Générale (SocGen) muss wegen des Rückzugs aus Russland einen Milliarden-Abschreiber hinnehmen, wie die französische Grossbank am Montag mitteilte. Mit dem Verkauf verschwinden aber wohl noch viel grössere Risiken aus der Bilanz. Die Nachrichten vom Exit aus dem Russland-Geschäft sorgten bei den SocGen-Aktien jedenfalls für einen Kurssprung von zeitweilig bis zu 8 Prozent. Seit Jahresanfang haben die Titel rund 23 Prozent an Wert eingebüsst.
Käufer der Russland-Tochter Rosbank ist deren vorheriger Eigentümer Interros Capital – die Beteiligungsgesellschaft des russischen Oligarchen Wladimir Potanin. Interros übernimmt auch das russische Versicherungsgeschäft von SocGen. Potanin, der auf der Sanktionsliste Kanadas steht, kontrolliert auch knapp 36 Prozent der Anteile an dem russischen Bergbau-Konzern Norilsk Nickel.
Abschreiber von 2 Milliarden Euro
Nach eigenen Angaben muss die französische Bank rund 2 Milliarden Euro auf ihre russischen Einheiten abschreiben. Die Bilanz-Risiken innerhalb Russlands(per Ende 2021 werden auf 15,4 Milliarden Euro beziffert. Der Käufer zahlt zudem nachrangige Schulden der Russland-Tochter zurück. Die Bank rechnet mit einer Belastung für die Kernkapitalquote (CET1) von rund 0,2 Prozentpunkten. Diese lag Ende 2021 bei 13,7 Prozent.