Auf Österreich folgt bei der UBS der Verkauf des örtlichen Geschäfts mit Spaniens Reichen. Der Transaktion waren monatelang Gerüchte vorhergegangen.
Nun also doch: UBS Europe, die von Managerin Christine Novakovic geleitete Europabank der UBS, verkauft ihre spanische Niederlassung an die örtliche Singular Bank. Dies war einer Mitteilung zu entnehmen, welche die Schweizer Grossbank am Montag verschickte.
Bereits vergangenen September hatten spanische Medien über den anstehenden Verkauf berichtet.
Abschluss im Herbst 2022
Die Transaktion schliesst die Übernahme sämtliche Kundengelder sowie des UBS-Teams in Madrid mit ein, wie es weiter hiess. Der Preis, den die auf digitale Lösungen spezialisierte Singular Bank zahlt, bleibt geheim. Die Investmentbank- und Fondsverkaufs-Aktivitäten in Spanien sind von der Übereinkunft ausgenommen und verbleiben bei der UBS.
Der Deal soll im dritten Quartal 2022 in trockenen Tüchern sein, so die Hoffnung der beiden Banken. Die UBS und Singular Bank wollen zudem eine Kooperation aushandeln, die auch den transferierten Kunden zugute kommen soll.
Abbau und Ausbau
Zum Entschluss, sich vom Private Banking in Spanien zu trennen, sei man im Verlaufe dieses Jahres nach einer vertieften Analyse gekommen, kommentierte UBS-Europabank-Chefin Novakovic den Verkaufsentscheid. Am Wealth Management auf dem Kontinent wolle man aber festhalten und den Ausbau in den Kernmärkten vorantreiben.
Allerdings dominiert in Europa vorerst der Abbau: Vergangenen Dezember hatte die UBS ihre Niederlassung in Österreich an die Liechtensteiner Fürstenbank LGT verkauft. Die nun in Spanien veräusserten Operationen sind deutlich grösser als jene in der Alpenrepublik – sie wurden auf neun bis zwölf Milliarden Euro an verwalteten Vermögen geschätzt. Das ist deutlich mehr, als die Grossbank in Österreich bewegte.
Zuletzt im Minus
Allerdings soll die Kundenbasis divers sein und nicht nur die von der Grossbank am heftigsten umworbenen Superreichen umfassen. Vergangenes Jahr hatte die Spanien-Tochter ein Ertragsminus von rund 3,3 Millionen Euro erwirtschaftet.
Der UBS-Konzern berichtet am (morgigen) 26. Oktober zum Ergebnis im dritten Quartal.