Die Schweizer Grossbank verkauft ihr Private Banking in der Alpenrepublik. Wer zum Handkuss kommt.
Die Banken-Gruppe LGT im Besitz der Fürstenfamilie von Liechtenstein übernimmt das Österreichische Private Banking der UBS. Laut einer Mitteilung der Fürstenbank vom Mittwoch hat das Institut mit der Europabank UBS Europe eine Vereinbarung in Form eines Asset Deals getroffen. Im Rahmen der Transaktion wechseln 4 Milliarden an verwalteten Vermögen sowie rund 60 UBS-Banker zur Österreich-Tochter der LGT.
Der Preis der Transaktion bleibt geheim.
UBS-Banker übernimmt Heimmarkt
Die UBS wird sich vor Ort in Österreich künftig auf Dienstleistungen im Asset Management konzentrieren. Wolfgang Eisl, der bisherige CEO der UBS Österreich, soll als Geschäftsleitungs-Mitglied der LGT Bank Österreich den Heimmarkt verantworten. Wie zu erfahren war, umfasst das Portfolio der UBS im Nachbarland vor allem reiche und sehr reiche österreichische Kunden.
Die LGT Bank Österreich kann mit der Akquisition des UBS-Portfolios ihre Kundengelder von rund 8 Milliarden Euro auf 12 Milliarden Euro steigern und wird nach eigenen Angaben zur führenden Privatbank für vermögende Privatkunden im österreichischen Markt. Seit 2007 ist die LGT mit einer eigenen Bank in Österreich tätig und beschäftigt in Wien und Salzburg 170 Mitarbeitende, die neben dem Kernmarkt Österreich auch reiche Kundschaft aus Osteuropa betreuen.
Der bisherige Co-Leiter Meinhard Platzer wir als CEO weiterhin die Gesamtverantwortung für die LGT Bank Österreich wahrnehmen, wie es weiter hiess. Dietmar Baumgartner wird neu in der Rolle des Finanzchefs die Marktfolge-Bereiche leiten.
Österreich war profitabel
Das in der Europabank in Frankfurt zusammengefasste europäische Geschäft der UBS, zu dem auch das Private Banking in Österreich gehört, hat letztes Jahr erneut weniger verdient, wie finews.ch recherchierte. Chefin Christine «Christl» Novakovic hat mit einem schwierigen Erbe und einer unberechenbaren Zukunft zu kämpfen.
Von zwölf europäischen Ländern, in denen die Banker der UBS unterwegs sind, lieferten 2019 weniger als die Hälfte einen Vorsteuergewinn ab: Grossbritannien, die Niederlande, Luxemburg, Spanien – und Österreich. So gesehen haben sich die Fürstenbanker ein profitables Geschäft greifen können, während die grösste Schweizer Bank weiterhin ihr Profil auf dem Alten Kontinent schärfen muss.