Die britische Neobank hat weitere Hunderte Millionen Dollar von Kapitalgebern gelöst. Mit dem Geld hat Revolut einiges vor. Auch in der Schweiz?
Revolut hat schon wieder Geld eingesammelt: Die britische Neobank bestätigt gegenüber verschiedenen Medien, dass sie in einer neuen Finanzierungsrunde, die vom US-Investor TCV (Airbnb, Facebook, Netflix und viele Techplattformen mehr) angeführt wurde, ganze 500 Millionen Dollar Kapital erhalten hat.
Das erhöht die Firmenbewertung laut CEO Nikolay Storonsky (Bild unten, zusammen mit Co-Gründer Vladyslav Yatsenko) auf ganze 5,5 Milliarden Dollar. Verwenden will Storonsky laut dem «Handelsblatt» (Artikel bezahlpflichtig) das Geld vor allem, ums «Kerngeschäft mit Privat- und Geschäftskunden in den bestehenden Märkten» zu stärken. Dies mit dem Ziel, dass die Kunden die App täglich benutzen.
Globale Finanzplattform
Ausserdem will Revolut in Zukunft Kredite und Sparkonten mit hohen Zinsen anbieten und den Kundenservice verbessern, der bei Neobanken häufig eher mangelhaft funktioniert, wie finews.ch unlängst berichtete.
Längerfristig plant Storonsky aber schon weiter. «Wir wollen eine globale Finanzplattform aufbauen, eine einzige App, in der Kunden all ihre täglichen Finanzen organisieren können.» Dies, weil Revolut neben Banking-Dienstleistungen auch Handel mit Krypto-Währungen, Versicherungen und provisionsfreien Aktienhandel anbietet – die letzten beiden Angebote jedoch bisher nur ausserhalb der Schweiz.
Banklizenzen überall auf der Welt
Dies dürfte sich jedoch ändern, falls Revolut ein weiteres Ziel umsetzt: Wie eine Sprecherin dem «Handelsblatt» bestätigte, will Revolut überall auf der Welt eigene Banklizenzen lösen. Bisher operiert die Neobank mit einer E-Geld-Lizenz aus Litauen heraus.
Wenn und falls die Schweizer Banklizenz folgen sollte, dürfte sich der Druck auf die hiesigen Banken, der in seit letztem Jahr ohnehin gewachsen ist, nochmals deutlich erhöhen. Auf Anfrage von finews.ch teile Revolut mit, dass sie ihre Nutzerzahlen nur halbjährlich kommunizieren, weshalb die neusten Zahlen immer noch von 250'000 Schweizer Kunden sprechen. Somit ist die Schweiz kein unwichtiger Markt für das Unternehmen, weshalb eine Schweizer Lizenz nicht unrealistisch erscheint. In der Zwischenzeit plant Storonsky neben der Qualität auch die Profitabilität des Unternehmens zu erhöhen. Bis anhin verbrennt Revolut noch Geld.