Die Berner Regionalbank Valiant schwört die Belegschaft auf den neuen Vierjahresplan ein. Dieser bringt Dutzende neuer Stellen – und einen Vorstoss ins Mekka des Swiss Banking.
Die Strategie bis 2024 steht im Zeichen der Einfachheit und der beschleunigten Expansion: So fasste die Valiant am Dienstag ihren neuen Vierjahresplan zusammen.
Das lässt bereits erraten, dass man bei der Berner Regionalbank das Rad nicht neu erfinden will – vielmehr wird der vor vier Jahren eingeschlagene Weg mit erhöhtem Tempo fortgesetzt. Aus dem Leitspruch «wir sind einfach Bank» wird, etwas weniger eingängig, die Vision «Valiant macht den Privatpersonen und KMU der Schweiz das Finanzleben am einfachsten».
170 neue Vollzeitstellen
Dazu will das von CEO Ewald Burgener und Präsident Jürg Bucher geführte Institut vom Genfersee bis an den Bodensee mit einem kompletten Finanzangebot für Retail- und KMU-Kunden präsent sein. Zu diesem Zweck will die Bank 170 neue Vollzeitstellen schaffen, darunter 140 in der Kundenberatung. Valiant stärkt personell unter anderem auch das Dienstleistungs- und Kommissionsgeschäft. In den nächsten fünf Jahren wird das Institut 50 Millionen Franken in die Strategie investieren.
Gleichzeitig wird an der Generalversammlung beantragt, die Aktionäre mit einer Dividendenerhöhung auf 5 Franken zu verwöhnen.
Sieben Filialen in Zürich
Die Investitionen sollen einerseits in die Digitalisierung fliessen, andererseits in 14 neue Geschäftsstellen in Schweizer «Wachstumszentren», wie es weiter hiess. Dazu sind sieben Filialen im Wirtschaftsraum Zürich geplant, dem eigentlichen Mekka des Swiss Banking. Weitere Geschäftstellen werden in der Nordwestschweiz, in der Romandie und in der Ostschweiz folgen. Zudem werden bestehende Standorte personell verstärkt, so Valiant am Dienstag.
Wachsen will die lila Bank dabei nicht nur organisch – wie bisher ist sie bereit, andere Banken zu übernehmen. Allerdings mangelte es bisher im Retailbanking an Zielen. In der letzten Strategieperiode wurde lediglich die kleine Triba Partner Bank angeschlossen.
Mehr bieten als eine herkömmliche Bank
Neben ihrem physischen Filialnetz baut die Valiant auch an einem digitalen Ökosystem, wie weiter zu erfahren war. Das Institut sieht sich in Zukunft vermehrt als Finanzdienstleister, der mehr bietet als eine herkömmliche Bank. Valiant will vergleichende Angebote lancieren und Dienstleistungen entlang der Wertschöpfungskette ihrer Kunden weiter ausbauen, um zusätzliche Erträge zu generieren, hiess es.
Als aktuelle Beispiele dafür wurden die Vergleichshypothek, die im November im Raum St. Gallen lanciert wird, sowie die Beteiligung an der Immobilienplattform Agentselly genannt. Intern legt das Unternehmen bei der Digitalisierung den Fokus auf Effizienz, indem Prozesse vereinfacht werden. Inwiefern das auch Stellen kosten könnte, geht aus der Meldung nicht hervor.