Das neue Global Wealth Management ist keine Organisation aus einem Guss: Zwischen dem US-Geschäft und der bisherigen internationalen Vermögensverwaltung gibt es grosse praktische und kulturelle Unterschiede. So bedienen die weitgehend autonom agierenden «Broker»-Berater in den USA Kunden mit 100'000 Dollar Vermögen oder weniger. Typischerweise erhalten sie einen Anteil von dem, was sie an ihre Kunden verkaufen, und erweisen sich als ebenso anspruchsvoll bei der Bezahlung wie wechselwillig mit Blick auf die Konkurrenz.
Derweil hofierte das UBS Wealth Management einer reichen bis superreichen Klientel im Rest der Welt. Als Angestellte folgte die Entschädigung der Berater einer klaren Metrik, wobei sie ebenfalls nicht knapp gehalten wurden. Wie es heisst, bezeichneten die distinguierten Private Banker zuweilen ihre amerikanischen Broker-Kollegen als «Geier». Das ist zwar mit Vorsicht zu geniessen. Aus Sicht mancher Marktbeobachter überwiegen jedoch die Unterschiede zwischen den beiden «integrierten» Divisionen.
Unerwartetes von den Chefs gefordert
Skierka etwa kommt zu Schluss, dass die beiden fusionierten Sparten eine völlig unterschiedliche Vermögensverwaltung praktizierten. «Diese Herangehensweisen können nicht so einfach verschmolzen werden».
Tatsächlich beschreibt ein Kenner der UBS, dass sich die Amerikaner keine Vorschriften von den Kollegen des früheren Wealth Management gefallen lassen. Ein anderer berichtet vom stark gestiegenen Koordinationsaufwand für die Manager und Stäbe in der neuen Superdivision. Mehr und mehr zeichnet sich ab, dass vom Chefpaar Blessing-Naratil aktuell eine eher unerwartete Fähigkeit gefordert wird: Jene des Brückenbauens.
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