Die Schweizer Grossbank UBS hat die Credit Suisse zu einem Schleuderpreis übernommen und wird so ihren Gewinnanteil in der Vermögensverwaltung sowie im Asset Management massiv ausbauen können. Allerdings gehen damit auch hohe Kostensenkungsmassnahmen einher.

Die Asset- und Wealth-Management-Einheiten der UBS trugen bereits in der Vergangenheit einen bedeutenden Anteil zum Konzerngewinn bei. Mit der Integration der Credit Suisse (CS) werden diese Sparten noch dominanter, wie das US-Finanzdaten-Unternehmen Morningstar feststellt. 

Laut einer Notiz vom Montag werden UBS und CS bis 2027 kombiniert schätzungsweise 67 Prozent des Konzernergebnisses ausmachen. Im Vergleich: Das Investmentbanking wird derweil nur 12 Prozent beisteuern. Das Global Wealth Management der UBS steht unter der Co-Leitung von Iqbal Khan und Rob Karofsky; das Asset Management verantwortet Aleksandar Ivanovic.

Zu einem Schleuderpreis erworben

«Die Integration ist zwar mit Risiken und Unsicherheiten behaftet, birgt aber auch grosse Chancen», sind Johann Scholtz, Senior Equity Analyst, sowie Svetlana Menshchikova, Associate Equity Analystin bei Morningstar der Meinung.

«Die UBS hat talentierte Mitarbeitende, Kundenbeziehungen und eine bedeutende Vermögensbasis zu einem Schleuderpreis erworben», schreiben die beiden Spezialisten weiter. «Wir glauben, dass die langfristige Wachstumsgeschichte der Vermögensverwaltungsbranche intakt bleibt.»

Kosteneinsparungen als Haupttreiber

Morningstar betont auch, dass die Priorität für die UBS während der Integration darin besteht, «die Fluktuation bei den Erträgen zu begrenzen, insbesondere im Wealth Management». «Nachhaltige Erträge werden es der UBS ermöglichen, einen Teil der Restrukturierungskosten zu absorbieren, die sie benötigt, um die angestrebten Kosteneinsparungen von 8 Milliarden Dollar zu erzielen. Kosteneinsparungen werden der Haupttreiber für die von uns erwartete deutliche Gewinnsteigerung sein», halten Scholtz und Menshchikova fest.

Sie weisen allerdings auch darauf hin: «Anpassungen in der Buchhaltung sowie einmalige Posten werden das Ergebnis der UBS in den nächsten vier Jahren massiv beeinträchtigen.»