Ein bis kurzem bei Julius Bär tätiger Banker ist wegen Verdachts auf Geldwäscherei von venezolanischen Geldern in Miami verhaftet worden. Noch unklar ist, ob und wie Julius Bär darin verwickelt ist.
Die in den USA durchgeführte «Operation Money Flight» gegen einen professionellen venezolanischen Geldwäschering droht für die Zürcher Privatbank Julius Bär zum Skandal zu werden. Denn einer der Verhafteten ist Matthias Krull (Bild unten).
Der Deutsche war bis vor kurzem noch Vice Chairman von Julius Bär in Panama und wechselte im Juni, wie von finews.ch berichtet, mit weiteren Julius-Bär-Bankern zur Genfer Privatbank Gonet in die Niederlassung auf den Bahamas.
Mehr als eine Milliarde Dollar gewaschen
Krull wurde diese Woche in Miami im US-Bundessstaat Florida verhaftet. Ein Komplize, Gustavo Adolfo Hernandez Frieri, ist auf Sizilien gefasst worden und soll an die USA ausgeliefert werden. Krull wie Hernandez Frieri sollen die Bankaktivitäten im Geldwäscherei-Fall gesteuert haben, heisst es.
Es geht um insgesamt 1,2 Milliarden Dollar, die aus den Einnahmen des venezolanischen Erdölkonzerns PDVSA stammen und von Geschäftmännern aus dem Dunstkreis von Präsident Nicolas Maduro und seinem Vorgänger Hugo Chavez ausser Landes geschaffen wurden.
Übername «Bolichico»
In der Mitteilung des Department of Justice (DoJ) werden die Männer, die nicht gefasst werden konnten, namentlich genannt und den «Boliburgués» zugeordnet. So wird im völlig verarmten Venezuela eine Wirtschaftselite bezeichnet, bestehend aus jungen, sehr reichen Geschäftsleuten. In Venezuela ist vor allem Francisco Convit Guruceaga bekannt, Übername «Bolichico»
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