Die US-Justiz hat im Schmiergeldskandal um den venezolanischen Ölkonzern PDVSA zugeschlagen. Unter den Verhafteten ist ein ehemaliger «Onboarding Star» von Julius Bär.
Matthias Krull (Bild unten, links), der frühere Vice Chairman von Julius Bär in Panama, ist in Miami verhaftet worden. Ihm wirft die US-Justiz vor, Mitglied eines grossen Geldwäscherei-Rings gewesen zu sein, der insgesamt 1,2 Milliarden Dollar gewaschen haben soll, wie einer Mitteilung des US-Department of Justice zu entnehmen ist. Es soll sich dabei um Schmiergelder aus dem venezonlanischen Erdölkonzern PDVSA handeln.
Krull hat kürzlich Julius Bär verlassen und bei der Genfer Privatbank Gonet auf den Bahamas angeheuert. Der Deutsche galt zu seiner Zeit bei Julius Bär als «Onboarding Star» für Lateinamerika, weil er für hohe Geldzuflüsse sorgte und über hervorragende Beziehungen zu den höchsten Kreisen in Venezuela verfügte.
Julius Bär hat ein Problem
finews.ch schrieb kürzlich über Krull, er hätte unter seinen Kunden auch zahlreiche PEPs (Politically Exposed Persons) gehabt. Julius Bär habe inzwischen mit Geldern venezolanischer Herkunft ein Problem. Tatsächlich hatte die Finma im vergangenen Februar im Korruptionsfall um die venezolanische Ölfirma PDVSA begonnen, mehrere Schweizer Banken unter die Lupe zu nehmen – unter anderem Julius Bär.
Die Zürcher Privatbank wollte keinen Kommentar abgeben. Neben Krull wurde eine weitere Person, ein kolumbianischer Staatsbürger, verhaftet. Sieben weitere Personen werden noch gesucht.
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