Credit-Suisse-Chef Tidjane Thiam hat am Investorentag viel über Kostenprognosen gesprochen. Eine strategische Stossrichtung gab er auch vor: die Roboterisierung der Bank. Was bedeutet das fürs Personal?

Angesichts der gewaltigen Umwälzungen, welche Regulierung und Digitalisierung in der Bankenbranche auslösen, ist eigentlich klar: Die Banken werden das Personal durch Roboter ersetzen. Die Frage ist nur: Wieviele Roboter und welche Funktionen werden es sein?

Eine Antwort darauf lieferte Tidjane Thiam am kürzlichen Investorentag der Credit Suisse (CS): In der Präsentation zeigte der CS-Chef ein Slide, auf dem in Grossbuchstaben stand: «Technology, 40+ Robots». Er ging zwar nicht näher auf die genaue Zahl von Prozessen ein, in denen Roboter Menschen ersetzen werden. Doch die Angabe von 40+ zeigt eindrücklich: Die Technologisierung der CS läuft bereits auf Hochtouren.

CS Robot

Für Thiam ist dies eine Entwicklung ohne Alternative. Technologisierung, so der Ex-McKinsey-Berater, sei die strategische Antwort auf Kostensteigerungen. Und Kosten würden in grossen Organisationen wie der CS aus Kontroll- und Komplexitätsgründen immer ansteigen, egal, wie sehr man sich anstrenge, die Entwicklung unter Kontrolle zu halten.

Compliance-Kosten steigen nicht mehr

Roboter sind die Antwort darauf: Das zeigt die CS beispielsweise bereits in der Compliance. Das laufende Geschäftsjahr 2017 ist gemäss der Bank das erste seit drei Jahren, in dem die Compliance-Kosten nicht weiter gestiegen sind.

Der Grund dafür ist eine neue Plattform, mit Hilfe derer eine Reihe von repetitiven Compliancen-Aufgaben automatisiert werden. Compliance-Chefin Lara Warner (Bild unten) sagte kürzlich, in ihrem Bereich  habe die Technologie den Lead übernommen, während das menschliche Personal nun mehrheitlich die digitialisierten Prozesse beaufsichtige.

Ein Roboter namens James