Investitionen mit sozialer Rendite werden bei der Credit Suisse zur Chefsache. Dazu gründet die Bank einen eigenen Bereich unter der Leitung einer mächtigen Bankerin, die direkt an CEO Tidjane Thiam rapportiert.

Marisa Drew übernimmt bei der Credit Suisse (CS) die Leitung der neugeschaffenen Abteilung für Impact Advisory and Finance (IAF). Dies geht aus einer internen Mitteilung von Bankchef Tidjane Thiam an die Mitarbeitenden hervor, in die finews.ch Einsicht hatte.

Das neue Departement wird dem Schreiben zufolge Investitionen mit sozialer Rendite über die Bank hinweg koordinieren und dabei auch die philanthropischen Beratungsangebote unterstützen. Das IAF bedient dabei sowohl reiche Privatinvestoren als auch Firmen und institutionelle Kunden.

Hoffnung auf schnelles Wachstum

Die Einheit rapportiert direkt an CEO Thiam. «Unsere Kunden haben schon einen bedeutenden Teil ihres Vermögens nach philanthropischen und Impact-Investing-Grundsätzen angelegt», erklärte der Bankchef. Die CS rechnet in diesem Segment künftig mit zweistelligen Wachstumsraten.

Thiam vertraut die Abteilung einer Banking-Veteranin. Drew ist seit 14 Jahren für die Schweizer Grossbank tätig und hatte zuletzt die Co-Leitung der Investmentbank-Division IBCM innerhalb von Europa, Nahost und Afrika inne.

Eine der mächtigsten Frauen Grossbritanniens

Die Rundfunkanstalt BBC zählte die 53-jährige Britin auch schon zu den 100 mächtigsten Frauen Grossbritanniens. Innerhalb der CS hat die Investmentbankerin jetzt einen direkten Draht zum Chef.

Die Bank ist eigenen Angaben zufolge schon seit 15 Jahren im Bereich nachhaltige Anlagen tätig und gilt als Pionierin etwa in Sachen Mikrofinanz. Jüngst musste sie sich jedoch vom UBS-Chef die Schau stehlen lassen.

Grosse Pläne der UBS

Denn vor wenigen Tagen kündigte Sergio Ermotti an, den Bereich der nachhaltigen Investments «industrialisieren» zu wollen. Dafür spannt die grösste Schweizer Bank die Kräfte sämtlicher Divisionen zusammen. In der Vermögensverwaltung und dem Asset Management werden zudem «aggressiv» Stellen geschaffen, wie auch finews.ch berichtete.