US-Banken spüren viel Rückenwind
Morgan Stanley, J.P. Morgan Chase und Wells Fargo haben die Zahlen für das erste Quartal vorgelegt. Die hohen Handelsvolumen, das Kreditgeschäft und das Investmentbanking haben Rückenwind geliefert. Die Ausblicke sind von wachsenden Unsicherheiten geprägt.
Die Gewinnzahlen der US-Banken haben teilweise die Analystenprognosen klar übertroffen. Die erhöhte Volatilität aufgrund der veränderten Erwartungen hat das Handelsgeschäft der Banken beflügelt, da die Anleger ihre Portfolios rasch umschichteten.
So erzielte Morgan Stanley im ersten Quartal einen Gewinn von 4,3 Milliarden Dollar oder 2.60 Dollar pro Aktie. Im Vorjahreszeitraum hatte die Bank 3,4 Milliarden oder 2.02 Dollar je Aktie verdient.
Laut dem von der Londoner Börse berechneten Konsens hatten die Analysten einen Wert von 2.20 Dollar für das vergangenen Quartal erwartet.
Der Ertrag wuchs auf 17,7 Milliarden Dollar von zuvor 15,1 Milliarden. Das Investment Banking legte im 8 Prozent zu. Wachstum verzeichnete auch das Wealth Management mit einem Umsatzanstieg auf 7,3 Milliarden von 6,9 Milliarden Dollar im Vorjahr.
Starkes Handelsgeschäft
J.P. Morgan Chase wies einen um 21 Prozent höheren Ertrag im Handelsgeschäft von 9,7 Milliarden Dollar aus. Der Aktienhandel brachte 3,8 Milliarden Dollar herein, verglichen mit dem Vorjahr ein Plus von 48 Prozent. Das Investment Banking konnte hier um 12 Prozent zulegen.
Der Quartalsgewinn erreichte 14,6 Milliarden oder 5.07 Dollar pro Aktie verglichen mit 13,4 Milliarden oder 4.44 Dollar pro Aktie im Vorjahr. Bereinigt um Einmaleffekte betrug der Gewinn pro Aktie 4.91 Dollar, verglichen mit einer Analysten-Erwartung von 4.61 Dollar.
Kunden sind vorsichtiger
Die Bank hat Rückstellungen von 3,3 Milliarden für faule Kredite gebildet. «Die Kunden sind angesichts der zunehmenden Marktvolatilität sowie geopolitischer und handelsbezogener Spannungen vorsichtiger geworden», sagte CEO Jamie Dimon. «Die Wirtschaft ist mit erheblichen Turbulenzen konfrontiert, einschliesslich der Geopolitik.»
Dimon rechnet mit steigenden Ausfallraten im Kreditgeschäft und ein Handelskrieg werde anhaltende negative Folgen haben. Er warnte vor einer hartnäckigen Inflation und steigender Staatsverschuldung.
Die Ergebnisse der grössten US-Bank werden als Indikator für die Folgen der Handelspolitik von US-Präsident Donald Trump angesehen. Die Ungewissheit über die Handelspolitik hat die Märkte in Aufruhr versetzt. Die US-Bank-Aktien waren nach der Ankündigung der sogenannten «reziproken Zölle» von US-Präsident Trump eingebrochen.
Volatilität und Unsicherheit
Warnende Worte kamen auch von Wells-Fargo-CEO Charlie Scharf. «Wir unterstützen die Bereitschaft der Regierung, Hindernisse für einen fairen Handel für die Vereinigten Staaten zu prüfen, obwohl mit solch bedeutenden Massnahmen sicherlich Risiken verbunden sind», sagte er. «Wir erwarten weiterhin Volatilität und Unsicherheit und sind auf ein langsameres wirtschaftliches Umfeld im Jahr 2025 vorbereitet. Das Ergebnis wird von den Ergebnissen und dem Zeitplan der politischen Veränderungen abhängen.»
Wells Fargo steigerte den Gewinn in den ersten drei Monaten des Jahres um 6 Prozent auf 4,89 Milliarden oder 1.39 Dollar pro Aktie.